Jugend bewegt - Essen und Klima

Online-Workshop am 29. Oktober 2020

Die Veranstaltung war Teil der Reihe Jugend bewegt. Dokumentationen weiterer Workshops:
Jugend bewegt - Regionalentwicklung

Kooperationsveranstaltung mit der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Verein BildungsCent

Nachhaltig produzierte und klimafreundliche Ernährung ist ein Thema, das viele junge Leute bewegt, für das sie sich einsetzen und womit man sie auch abholen kann. Deshalb haben wir zusammen mit der Organisation Bildungscent e. V. dieses Thema aufgegriffen und uns damit beschäftigt, mit welchen Formaten man junge Menschen mit dem Thema erreichen kann.

Ein differenzierter Blick auf das Thema und die Zielgruppe

Was bedeutet eigentlich eine klimafreundliche Ernährung? Dies haben wir die Teilnehmenden gefragt und es zeigte sich, dass eine klimafreundliche Ernährung viele Aspekte hat: Neben Regionalität des Essens spielen hier auch Punkte wie biologisch erzeugte und saisonale Nahrung oder Reduzierung bzw. Verzicht auf tierische Produkte eine Rolle. Weitere Antworten bezogen sich auf unnötige und ungeeignete Lebensmittelverpackungen und die restlose Verwertung von Lebensmitteln. Ergebnisse der Umfrage

Um die Zielgruppe besser zu verstehen und auf sie eingehen zu können, haben die Teilnehmenden sich zu Beginn dazu ausgetauscht, was junge Menschen frustriert und was sie begeistert. So stört oder nervt es junge Menschen zum Beispiel, wenn sie nicht gehört und ernst genommen werden oder wenn sie sich durch Regeln eingeschränkt fühlen. Sie finden es hingegen gut, wenn sie selber etwas bewegen und Verantwortung übernehmen können. Selbstbestimmung, Wertschätzung und eine gewisse Fehlertoleranz sind hier wichtig. Die Ergebnisse der Kleingruppen wurden auf einem Miro-Board festgehalten.

In der weiteren Diskussion ging es auch um die Herausforderung, wie man gerade junge Menschen aus prekären Verhältnissen erreichen kann. Denn häufig ist es wesentlich leichter privilegierte Jugendliche mit akademischem Hintergrund zu erreichen.

Bildungscent e. V.: Unser Essen und das Klima, BNE und Handlungsoptionen

Was hat unser Essen eigentlich mit dem Klima zu tun? Einen Überblick über die Zusammenhänge bot der Input von Bildungscent e. V.. Die kurze Antwort lautet: wohl mehr als so mancher denkt. Und die Frage, die sich daran anschließt: Wie kommt jeder einzelne und wir als Gesellschaft zu einem verantwortungsvolleren Denken und Handeln? Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein Weg dorthin. Vorgestellte Handlungs- /Projektideen im Zusammenhang mit verantwortungsvoller Ernährung sind etwa KlimaDinner, KlimaScreening oder spezielles Bildungsmaterial für Schulen. Vortrag zum Download

Praxisbeispiele der Teilnehmenden

Drei Teilnehmerinnen berichteten uns über ihre gelungenen Projekte und Erfahrungen mit dem Thema und der Zielgruppe:

  • Anne Kienappel, NAJU Brandenburg
    Die NAJU Brandenburg hat die Projektreihe Wilder Spreewald ins Leben gerufen – eine Reihe aus Projekttagen mit wechselnden Schwerpunkten: So wurden zum Beispiel gemeinsam wilde Kräuter gesammelt und verarbeitet oder ein Selbstversuch gestartet, sich 24 Stunden unverpackt zu versorgen. Der Kontakt zu den Jugendlichen erfolgt über Sozialarbeiter, wodurch auch Jugendliche erreicht werden, zu denen die NAJU sonst keinen Kontakt hat. Dabei setzt man auf Freiwilligkeit, wenig Input und viel Freiraum, um eigene Erfahrungen zu sammeln und diese anschließend zu reflektieren.
  • Carmen John, Jungen Biosphäre/Biosphärenzweckverband Bliesgau
    Die Junge Biosphäre, ursprünglich ein LEADER-Projekt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Jugendlichen im ländlichen Raum Kleinprojekte und Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit umzusetzen. Dabei setzt man auf Freiwilligkeit und konzentriert sich auf den außerschulischen Bereich. Zwei interessante Projekte zum Thema Ernährung, die bereits erfolgreich umgesetzt wurden, sind Restekochen im Unverpackt-Laden und die Besichtigungen bei Partnerbetrieben der Biosphäre Bliesgau.

  • Christine Lauterbach, LAG Fichtelgebirge-Innovativ
    Die LAG Fichtelgebirge-Innovativ hat in Kooperationsprojekten gemeinsam mit den LEADER-Regionen Landkreis Hof, Landkreis Kronach sowie Coburg Stadt + Land praxisnahe Umweltbildungsformate mit den Schwerpunkten Erneuerbare Energien und Klimaschutz für Schulen und Kitas entwickelt. Mit Erlebnis Energie – Lernen mal anders konnten mehr als 5.000 Schüler/innen erreicht werden. Auch das Projekt KlimaMacher setzt auf die Multiplikatorenwirkung von Kindern auf Eltern. Entscheidend für den Erfolg ist unter anderem, dass die Formate kostenfrei und ohne zusätzlichen Aufwand für die Schulen angeboten werden.

Hinweise und Links

  • Unser Mitveranstalter Bildungscent e. V. hat langjährige Erfahrung in der Arbeit mit jungen Menschen im Umweltbildungsbereich. Für die Dokumentation haben sie Ihnen eine Liste mit wertvollen Links zusammengestellt – zu Angeboten vom Bildungscent e. V. und zu Webseiten zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung.
  • Die Teilnehmerin Charlotte Reimann hat über die Veranstaltung ausführlich in Ihrem Blog berichtet.

Weitere Links

  • Ackerdemia entwickelt und realisiert innovative Konzepte für einen verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Lebensmitteln.
  • Die Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof e. V. hat sich zum Ziel gesetzt, landwirtschaftlichen Alltag und die Lebensmittelproduktion erlebbar zu machen.
  • Die Farm-Food-Climate-Challenge von der jungen Initiative ProjectTogether ist eine Innovationsplattform für klimapositive Landwirtschaft und Ernährung.
  • Im Projekt Kochen für Kinder geht es darum, gesundes und nachhaltiges Mittagessen in Schulen und Kitas zu fördern und dafür eine Austauschplattform zu bieten.
  • Die Stiftung Engagement Global fördert Projekte im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung.

In Zusammenarbeit mit

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Stefan Kämper
0228 68 45 37 22
Stefan.Kaemper@ble.de

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