Online Workshop am 27. Oktober 2020
Smart Villages in der ländlichen Entwicklung
Das Thema "Smart Villages" und Digitalisierung im Allgemeinen hat durch die Erfahrungen der letzten Monate weiter an Bedeutung gewonnen. Außerdem ist davon auszugehen, dass "Smart Villages" als Handlungsbedarf im künftigen GAP-Strategieplan eingefordert wird und daher konzeptionell auf das Thema eingegangen werden muss.
Vor diesem Hintergrund haben wir die Diskussionen der letzten beiden Netzwerktreffen aufgegriffen und mit 28 Vertretern von Bund, Ländern, EU und Kommunen diskutiert, wie "Smart Villages" im Rahmen der ländlichen Entwicklung unterstützt, gefördert und initiiert werden können.
Es braucht eine Definition
Was genau sich hinter einem "Smart Village" verbirgt, bietet einen weiten Interpretationsspielraum. So könnten beispielsweise öffentliche Angebote digital zugänglich gemacht oder auch das ganze Dorf mit Hilfe von Sensortechnik vernetzt werden. Für die Zukunft seien hier, so die einhellige Meinung, eine Definition und konkrete Ziele der EU wichtig, damit die Verantwortlichen vor Ort eine Vorstellung davon bekommen, welche Erwartungen ein "Smart Village" in der Zukunft zu erfüllen hat und so gezielter unterstützen können.
Regelförderung zu langsam
Die Frage nach der Finanzierung kam in der Diskussion natürlich auch auf. Hier müsse deutlich werden, wie und aus welchem Topf die Projekte unterstützt werden. Zudem waren sich die Teilnehmer einig, dass es zur Förderung digitaler Projekte und Startups einer Möglichkeit bedarf, schnell und flexibel zu fördern. Die Regelförderung könne dies gegenwärtig nicht leisten. Um den Stellenwert zu verdeutlichen, sei es darüber hinaus sinnvoll, einen eigenen Fördertatbestand "Digitalisierung" in die GAK aufzunehmen.
Smart - mehr als technisch raffinerte Lösungen
Einig war man sich in der virtuellen Runde, dass "smart" mehr bedeutet als technisch raffinierte Lösungen, denn "auf dem Land ist smart nicht gleich digital". Auch sollte nicht nur die Infrastruktur intelligent und vernetzt sein, sondern ebenso Verwaltung und Bevölkerung.
Darüber hinaus wäre aus Sicht der Teilnehmenden ein regelmäßiger Austausch auf Bundesebene zum Thema und eine stärkere Zusammenarbeit von Bund und Ländern sinnvoll.