Langfristige Vision der EU für ländliche Räume

In den letzten Jahren ist ein wachsendes Bewusstsein dafür entstanden, dass die Rolle und die Bedeutung der ländlichen Gebiete unterschätzt und materiell nicht ausreichend gewürdigt wurde. Mit dem 2021 ins Leben gerufenen Pakt für ländliche Räume will die Kommission diesen Wahrnehmungen und den dazu führenden Faktoren etwas entgegensetzen.

Entscheidende Punkte sind:

• die Lehren der COVID-19-Pandemie für den digitalen und ökologischen Wandel als Chance zu nutzen und diese mithilfe von Analysen, Vorausschau-Maßnahmen sowie umfassenden Konsultationen anzugreifen.
• ländliche Regionen als aktive Akteure für den ökologischen und digitalen Wandel anzuerkennen – siehe auch "Der europäische Green Deal" und New European Bauhaus.
• die Vielfalt ländlicher Regionen besonders die abgelegenen und weniger entwickelten Gebiete zu stärken und ortsspezifische Ansätze stärker Regierungs- und Verwaltungeneben zu verankern – siehe auch Territoriale Agenda 2023 und Umsetzung der 20 Grundsätze der europäischen Säule sozialer Rechte.

Das Unterstützungsbüro des Paktes für ländliche Räume (Rural Pact Support Office=RPSO) bietet Vermittlungs- und Vernetzungsdienste an. Zudem sucht das RPSO aktiv nach Synergieeffekten und Gemeinsamkeiten mit anderen politischen Netzwerken und Initiativen der EU.

Die Kommission hat dafür einen Aktionsplan vorgeschlagen, der die konkrete Umsetzung illustriert.

Der Plan soll:

• den territorialen Zusammenhalt fördern und neue Möglichkeiten schaffen, um innovative Unternehmen anzuziehen;
• den Zugang zu hochwertigen Arbeitsplätzen ermöglichen;
• neue und verbesserte Kompetenzen verbreiten;
• für bessere Infrastruktur und bessere Dienstleistungen sorgen;
• das Potenzial einer nachhaltigen Landwirtschaft und diversifizierter Wirtschaftstätigkeiten erschließen.

Sein thematischer Teil gliedert sich in die vier Aktionspakete, die neun Leitinitiativen und 15 flankierende Maßnahmen enthalten.

Die Pakete umfassen:

• stärkere ländliche Gebiete – um Dienstleistungen zu erbringen, Möglichkeiten digitaler Werkzeuge zu nutzen und soziale Innovationen voranzutrieben.
• vernetzte ländliche Gebiete – um öffentliche Verkehrsdienste und -verbindungen zu verbessern sowie digitale Infrastruktur zu vertiefen.
• resiliente ländliche Gebiete – um die Regionen resilienter gegenüber Klimawandel, Naturgefahren und Wirtschaftskrisen zu machen.
• florierende ländliche Gebiete – um die Regionen attraktiv für Unternehmen zu machen und die digitale Kompetenz zu verbessern.