Thüringen

Thüringenregal – Regionale Produkte im Einzelhandel

Regionale thüringische Produkte werden mit einem bezeichnenden Label abgepackt.

Regionale thüringische Produkte werden mit einem bezeichnenden Label abgepackt.

Stand:

28.01.2021

Kontakt:

Thüringer Ökoflur Naturfrucht w. V.

ELER-Förderung:

ja

Finanzierung:

  • Gesamtkosten des Projekts: 64.600 Euro
  • LEADER-Fördermittel: 41.990 Euro
  • weitere Mittel durch die Förderung der Zusammenarbeit in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in Thüringen (LFE)

Themen:

  • Bildung, Beratung und Information
  • Förderung regionaler Wirtschaft
    • Unterstützung von Kleinst- und Kleinunternehmen
  • Grundversorgung und Infrastruktur
    • Einzelhandel
  • Landwirtschaftliche Produkte
    • Produkte im Lebensmittelbereich
  • Vermarktung
    • Markenentwicklung
    • Marketing/Öffentlichkeitsarbeit
    • Regionalmarketing

Förderperiode:

  • ELER 2014 - 2022

Beschreibung

Zusammenfassung:

Die volle Auswahl an Produkten aus ihrem Bundesland finden Thüringer in ausgewiesenen Regalen im Einzelhandel. Das schafft mehr Bewusstsein für regionale Produkte – und neue Chancen für kleine Unternehmen vor Ort.

Ausgangssituation:

Wer im Thüringer Lebensmitteleinzelhandel Produkte aus Thüringen sucht, wird nur selten fündig – und das obwohl immer mehr Kunden regional einkaufen wollen und auch der Handel die Nachfrage erkannt hat.

Inhalt:

Um die Idee zu realisieren, wurde mittels LEADER zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellt. Diese lief von Oktober 2018 bis September 2019 und sollte klären, wie Produkte aus Thüringen leichter in den Handel gelangen können. In diesem Zusammenhang mussten Fragen geklärt werden, beispielsweise: Wie können Lieferketten aufgebaut und Fahrtwege optimiert werden? Wer kann die Lieferung koordinieren oder wie lassen sich Produkte einheitlich vermarkten? Um Antworten zu finden, wurden Workshops und Expertengespräche im ganzen Bundesland durchgeführt. Eine Vielzahl an Akteuren nahm teil: Neben Erzeugern und Vertretern des Handels waren darunter auch Interessierte aus Bevölkerung, Politik, Verwaltung, Verbänden, Logistik sowie aus der Werbung.

Vor zwei großen Herausforderungen standen die Initiatoren und ihre Partner bei der Umsetzung: Sie mussten eine tragfähige Logistik aufbauen und die Qualitätskriterien für regionale oder handwerkliche Produkte wahren. Ein Erfolg war es daher, die FRIEKO Feinkost Großhandel GmbH als Logistikpartner zu gewinnen. Der Zentrallogistiker übernimmt den Produktan- und -verkauf, die Kommissionierung, Distribution, Rechnungslegung und Fahrtleistung. In einem Nachfolgeprojekt entstand zudem eine Open-Source-Softwarearchitektur für die kleinteilige Streckenlogistik.

Damit Kunden die Regale überall schnell wiedererkennen, haben sich die Partner auf einen gemeinsamen Markenauftritt geeinigt. Dazu gehören auch eigens gebaute Regale, gestaltet vom Thüringer Atelier Papenfuß und hergestellt durch die Lebenshilfe Rudolstadt. Eine Vermarktungsgesellschaft wird das Handelsgeschehen abdecken und ein Regionalbündnis e.V. als Lizenzgeber und Qualitätswächter agieren.

Ziele:

Um zu erreichen, dass mehr Erzeugnisse aus Thüringen auch in Thüringen gekauft werden können, entwickelten Akteure aus Handel und Erzeugung – darunter der wirtschaftliche Verein Thüringer Ökoflur Naturfrucht w.V. – die Idee des Thüringenregals: eine physische Verkaufsplattform, in der nur Thüringer Qualitätsprodukte stehen, und die sowohl in kleine Läden wie Bäcker oder Fleischer als auch in die Konzepte der größeren Lebensmitteleinzelhändler wie etwa REWE integriert werden kann. An dem Projekt sind neben zwei großen Supermarktketten auch regionale Betriebe und Handelsunternehmen, Verbände und viele andere Engagierte beteiligt.

Besonderheiten:

Durch die Entwicklung des Thüringenregals ist ein starkes Netzwerk aus regionalen Akteuren entstanden. Erfolgsfaktor sind dabei vor allem kleine und flexible Unternehmen aus Thüringen, die – vernetzt über eine digitale Plattform – die Logistik zusammen mit den großen Partnern stemmen. Ferner stärkt das Projekt auch kleinere Läden wie Bäckereien und hilft ihnen, ihren Kunden mehr Abwechslung zu bieten. Schlussendlich sind es auch die Thüringer selbst, die durch einen einfachen Griff ins Regal neue Produkte aus ihrem Land kennen und schätzen lernen.

Perspektiven:

2020 startete ein erster Versuch in einem GLOBUS-Markt in Erfurt, ab 2021 steht das Thüringenregal dann flächendeckend in den Läden: Mehrere Märkte der Ketten REWE und GLOBUS, Hof- und Bioläden sowie zahlreiche Bäcker und Fleischer sollen ab dann beliefert werden.

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