LEADER – kurz erklärt

Was ist LEADER?

LEADER ist ein methodischer Ansatz für die Regionalentwicklung: Er ermöglicht den Menschen in ländlichen Räumen, ihre Region gemeinsam weiterzuentwickeln. Dieser Ansatz wird in den EU-Mitgliedstaaten seit den 1990er Jahren angewendet. In der EU-Förderperiode von 2014 bis 2020 (verlängert bis Ende 2022) gab es in Deutschland 321 LEADER-Regionen, europaweit sind es knapp 3.000.

In der Förderperiode von 2023 bis 2027 wird mit bundesweit rund 370 LEADER-Regionen geben. Voraussichtlich noch im Jahr 2023 werden alle Bundesländer ihre Auswahl der neuen Regionen abgeschlossen haben.

Finanziert wird LEADER durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), ergänzt durch Mittel von Bund, Ländern und Kommunen.

Was bedeutet die Abkürzung LEADER?
LEADER steht für "Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale", also die Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.

Die Region entwickeln – mit Strategie

Eine LEADER-Region ist ländlich geprägt und umfasst ein klar begrenztes Gebiet. Zu Beginn einer EU-Förderperiode wird eine Lokale Entwicklungsstrategie (LES) für diese Region erarbeitet und die Bevölkerung dabei einbezogen. Sie definiert Handlungsfelder und Ziele der Region und dient als Grundlage für die Auswahl von Projekten. Mit dieser Strategie kann sich die Region in ihrem Bundesland für LEADER bewerben.

Ist Ihre Gemeinde Teil einer LEADER-Region?
Antwort bietet eine Suchfunktion auf der Seite der Bundesarbeitsgemeinschaft der LEADER-Aktionsgruppen (BAG LAG). Die Ergebnisse beziehen sich auf die auslaufende Förderphase (2014 - 2022).

Der Bottom-up-Ansatz

LEADER folgt dem Bottom-up-Ansatz. Das bedeutet, dass die Menschen vor Ort beteiligt werden, wenn die Lokale Entwicklungsstrategie erarbeitet wird. Außerdem entscheiden sie mit, welche Projekte aus dem LEADER-Budget gefördert werden. Sie stoßen selbst Projekte an, die die Lebensqualität vor Ort erhalten, oder setzen sie um. Die europäischen Fördergelder tragen dazu bei, Neues in der Region zu ermöglichen. Sie sollen das Miteinander stärken und ein gutes Leben auf dem Land sicherstellen.

Die Lokale Aktionsgruppe

Eine besondere Rolle spielt dabei die Lokale Aktionsgruppe, kurz LAG. Sie setzt sich aus Vertretern unterschiedlicher Bereiche zusammen: etwa aus Kommunen, Vereinen und Interessengruppen, zum Beispiel aus der Wirtschaft oder dem Kultur- und Sozialbereich. Die LAG bestimmt den LEADER-Prozess in der Region und entscheidet stellvertretend für die Bevölkerung vor Ort, welche Projekte gefördert werden. Orientierung bietet dabei die Lokale Entwicklungsstrategie mit klar definierten Zielen für die Region.

Die Rolle des Regionalmanagements

Das Regionalmanagement unterstützt die LAG dabei, die Region weiterzuentwickeln. Es berät Akteure mit einer Projektidee über den gesamten Prozess bis zur Umsetzung und informiert über Fördermöglichkeiten. Das Regionalmanagement unterstützt die Zusammenarbeit der Menschen vor Ort und stößt Kooperationen mit anderen Regionen an. Um die LEADER-Region nach innen und außen bekannter zu machen, kümmert es sich auch um die Öffentlichkeitsarbeit.

Erklärfilm: Was ist LEADER?

In unserem kurzen Video wird einfach und verständlich erklärt, wie die Methode zur Regionalentwicklung in ihren Grundzügen funktioniert.

Weiterführende Links

  • Informationen des European Network for Rural Development (ENRD) zu den Merkmalen von LEADER (Englisch)
  • Was macht eigentlich ein LEADER-Regionalmanager? - Das erklärt ein kurzer Film.
  • Welche Gemeinden sind Teil einer LEADER-Regionen? Sie lassen sich mit der Suchfunktion der Bundesarbeitsgemeinschaft der LEADER-Aktionsgruppen (BAG LAG) finden.

Kontakt

Anke Wehmeyer
0228 68 45 38 41
anke.wehmeyer@ble.de

 

Zuletzt aktualisiert: Mai 2023

Informationen zum Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER)

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