Das bundesweite LEADER-Treffen stand 2023 unter dem Motto Vernetzung und Austausch. Nach reinen Online-Veranstaltungen in den letzten Jahre war das Bedürfnis nach einem Präsenz-Treffen bei den vielen neuen LEADER-Akteuren hoch. Rund 250 Teilnehmende waren nach Baunatal gekommen.
Die aktuelle Situation in den ländlichen Regionen ist gekennzeichnet von Krisen. Am Beispiel des Tornados von Lippstadt im Mai 2022 wurde deutlich, wie es in einer Krise gelingt, Bürger, Verwaltung und Politik an einem Transformationsprozess gleichermaßen zu beteiligen und einzubeziehen.
In erster Linie geht es in einem solchen Prozess darum, die emotionale Betroffenheit der Bevölkerung zu erkennen und sie in dieser Situation abzuholen, um für die Zukunft die richtigen Schritte zu wählen und umzusetzen.
Die Referentin Johanna Brühl beschrieb anhand der "Theorie U" von Otto Scharmer die Schritte in diesem Prozess. Die Theorie besagt, dass die Wirksamkeit des Handelns am stärksten durch die innere Einstellung beeinflusst wird. Deshalb braucht Veränderung neben Mut und einer Vision auch eine starke Gruppe – die Gemeinschaft – als Wandlungsmedium. Die Fähigkeit, Menschen zu vernetzen und sie durch den Prozess zum echten "Wir!" zu führen, ist daher eine wichtige Zukunftskompetenz.
Die LEADER-Regionen setzen 2023 ihre Arbeit fort oder nehmen diese neu auf. Um die Regionen optimal zu begleiten, hat die DVS im ersten Halbjahr 2023 mehrere Online-Veranstaltungen durchgeführt und die Erwartungen, Herausforderungen, die wichtigsten Handlungsfelder und Bedarfe abgefragt. Zu diesen Ergebnissen konnten auch nicht dabei gewesene Akteure Stellung beziehen und darüber hinaus die vielseitigen Themen und Tools der DVS kennenlernen und diskutieren.
Wo stehen wir in LEADER? Welchen Stellenwert haben Kooperationsprojekte? Was ist der Mehrwert von LEADER? Diese Fragen waren Teil einer "Live-Evaluierung", die in Baunatal Premiere feierte. Die Befragten konnten die Fragen anonym im Plenum mithilfe von Mentimeter, einer Software für Echtzeit-Feedback während einer Präsentation, beantworten. Rund 200 Teilnehmende beteiligten sich und machten gemeinsam eine Momentaufnahme von LEADER in Deutschland 2023.
Kooperationsprojekte – gebietsübergreifend und transnational – sind ein wichtiger Baustein von LEADER. Obwohl sie oft zeit- und arbeitsaufwendig sind, lohnen sie sich auf jeden Fall und sind für alle Beteiligten ein Gewinn. In diesem kurzen Videozusammenschnitt berichten erfahrene Regionalmanagements darüber:
Wie viele Kooperationsprojekte zu welchen Themen in der letzten Förderperiode umgesetzt wurden, haben die Teilnehmenden vor Beginn der Kooperationsbörse erfahren, auf der sie aktiv auf zukünftige Kooperationspartner zugehen konnten. Denn: Kooperationsprojekte brauchen mehr zeitlichen Vorlauf als Projekte in der Region und sollten deshalb so früh wie möglich angestoßen werden. Kooperationen in LEADER (PDF, 700 KB).
Einige Regionen haben sich auf der Kooperationsbörse (PDF, 6 MB) bereits gezielt auf die Suche nach potenziellen Partnern gemacht.
Was sich in LEADER aktuell seitens des BMEL tut, wurde ebenfalls präsentiert. Besonders intensiv wurden in der Diskussion bürokratische Hürden für die LEADER-Regionen diskutiert, darunter die Regelungen, die zur Vermeidung von Interessenkonflikten bei der Projektauswahl durch die LAGs getroffen werden:
Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der LEADER-Aktionsgruppen (BAGLAG) informierte über das, was sie bisher für LEADER erreicht hat und in welchen Gremien sie sich für die Belange von LEADER einsetzt.
Außerdem betonte Hartmut Berndt in seinem Vortrag (3,6 MB), dass der ganzheitliche LEADER-Ansatz für eine vielfältige und kreative ländliche Entwicklung stehe und der Mehrwert von LEADER weit über das in Zahlen messbare hinausgehe.
Exkursionen
Am dritten Tag führten fünf verschiede Exkursionen in umliegende LEADER-Regionen. Dort konnten sich die Teilnehmenden gelungene LEADER-Projekte anschauen. Hier finden Sie das Programm der Exkursionen (PDF, 1,8 MB).
Von der Exkursion in die Region Kassel-Land können hier die Präsentationen, ein paar Eindrücke und das Arbeitsergebnis eines kurzen Brainstorm-Prozesses zur Frage "Was brauchen Soziale Orte und Begegnungsstätten der Zukunft?" (PDF, 41 MB) abgerufen werden.
Eindrücke
Ein Büffet mit Spezialitäten aus den LEADER-Regionen – hier Franken - zeigte die kulinarische Vielfalt Deutschlands. Foto: DVS
Reger Besuch am regionalen Büffet, Foto: DVS
Die LEADER-Region Mittleres Fuldatal brachte eine typisch nordhessische Spezialität mit: die Ahle Wurst. Foto: DVS
Die DVS stellt sich vor. Foto: DVS
Auch die Besucher stellten sich einander vor. Foto: DVS
Rund 250 Teilnehmende besuchten das bundesweite LEADER-Treffen 2023. Foto: DVS
Auf einem Marktplatz stellte die DVS ihre Angebote vor. Dr. Jan Freese, der sich bei der DVS mit Landwirtschaft und Naturschutz beschäftigt, diskutierte mit den Teilnehmenden über Anknüpfungspunkte zu LEADER. Foto: DVS
Marie Halbach stellte ihre ersten Ideen für Angebote der DVS im Themenfeld Klimaschutz und Klimafolgenanpassung vor und diskutierte diese mit den Teilnehmenden. Foto: DVS
Auf der Kooperationsbörse stellten Lokale Aktionsgruppen Projektideen vor, für die sie Kooperationspartner anderer LAGs suchen. Foto: DVS
Foto-Ecke zur Erinnerung an das erste bundesweite LEADER-Treffen in der neuen Förderperiode. Foto: DVS
Motiviert in die neue Förderphase! Foto: DVS
Basteltisch für „LEADER“, Foto: DVS
Tänzerische Vernetzung am Abend, Foto: DVS
Am nächsten Tag standen Exkursionen an: Bei bestem Wetter unternahm eine Gruppe eine Rundfahrt auf dem LEADER-geförderten Ausflugsschiff „MS Weserstein“ in Hann. Münden. Foto: DVS
Das Kloster Burgfelde wurde mit der Unterstützung von LEADER-Fördermitteln zu einer Herberge umgebaut, in der Pilgerinnen und Pilger von Ehrenamtlichen empfangen und umsorgt werden. Foto: DVS
Das Christophorushaus in Zierenberg ist ein offenes Haus für alle; Träger ist die Kirchengemeinde. In der „guten Stube“ treffen sich Kinder, Jugendliche und Senioren, die gemeinsam kochen, spielen und Sport machen. Es finden zudem Deutschkurse statt und das Gebäude fungiert als Gemeindehaus. Die LEADER-Region Kassel-Land hat den Neubau gefördert. Foto: DVS
Maike Harms vom Zweckverband Naturpark Habichtswald stellt Projekte vor, die von der LEADER-Region Kassel-Land unterstützt wurden - darunter die Schulung von Naturparkführern, eine Machbarkeitsstudie zum Neubau des Naturparkzentrums Habichtswald und deren Umsetzung. Foto: DVS
Der „Worschtkopp“ ist ein Regionalladen und Catering Service mit regionalen Speisen. Er wurde von der LEADER-Region Kellerwald-Edersee gefördert. Auf der Exkursion hat er die Teilnehmenden mit Suppe, Ahle Wurscht und Fisch verköstigt. Foto: DVS
Besuch der Info-Stelle „Kultur-Arche Frankenau“. Sie informiert Besucher über Landschaftssicherung, extensive Bewirtschaftung und den Erhalt alter Haustierrassen. Die LEADER-Region Kellerwald-Edersee hat das Projekt unterstützt. Foto: DVS
Café einfach nur so – ein altes Haus wurde mit viel Liebe zum Detail und tollen Ideen zu neuem Leben erweckt. Foto: DVS
Bürgermeister Volker Steinmetz und Ortsvorsteher Klaus Döll heißen die Exkursionsgruppe im Rhododendrongarten in Felsberg willkommen. Foto: DVS
Sabine Wilke, Geschäftsführerin Verein für Regionalentwicklung Werra-Meißner e.V., stellt den Teilnahmenden im Kulturzentrum E-Werk (Eschwege) die LEADER Region Werra Meißner vor. Ebenso geht sie auf den sehr erfolgreichen Masterplan Jugend ein. Foto: DVS
Mohn ist eine Diva! Dennoch ist es gelungen, die Nutzpflanze in Germerode zum Blühen zu bringen und gleichzeitig touristisch erfolgreich zu vermarkten. Im Mohnkino kann man sich die Geschichte des Mohns erzählen lassen und die Blütenpracht bewundern – auch wenn er gerade nicht blüht. Foto: DVS
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