Klima und Tierhaltung

Wie kann das gelingen?

Online-Forum am 3. und 4. November 2020

In Kooperation mit dem Deutschen Bauernverband (DBV)

Programm der Veranstaltung

Wenn es um den Klimaschutz geht, spielt die Nutztierhaltung eine wichtige Rolle. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft aber auch von den direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Dabei haben tierhaltende Betriebe verschiedene Möglichkeiten, Klimaschutz und  Klimaanpassungen in ihre Betriebsabläufe zu integrieren.

Welche Ansätze es in der deutschen Tierhaltung bereits gibt, das zeigten verschiedene Akteure aus Wissenschaft und Praxis im Online-Forum auf. In der Diskussion ging es darum, welche Maßnahmen schon erfolgreich etabliert wurden, welche Ideen weiterentwickelt werden können und welche Herausforderungen noch bestehen.

Wo geht die Reise hin?

Einblicke in die bestehenden und zukünftigen, politischen Rahmenbedingungen für eine klimagerechte Nutztierhaltung gaben die Eröffnungsreden der Veranstaltung:

Begrüßung und Vorstellung der BLE
Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands

Beate Kasch, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Globaler Klimaschutz durch die deutsche Tierhaltung

Laut Thünen-Institutüträgt die deutsche Nutztierhaltung nur mit einem geringen Anteil zu den globalen Treibhausgas (THG)-Emissionen bei. Doch weil bei der Tierhaltung zwangsläufig THG entstehen, muss versucht werden, sie so gering wie möglich zu halten. Das Bewusstsein für den Klimawandel ist schon lange in der landwirtschaftlichen Praxis angekommen.

Trotzdem sind tierhaltende Landwirte zögerlich, wenn es um eine Umstellung der Betriebe geht, so Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes. Aus diesem Grund müssen Konzepte für eine schonende Umsetzung von THG-mindernden Maßnahmen entwickelt werden, beispielsweise indem das Baurecht entsprechend angepasst wird.

Deutsche Tierhaltung und globaler Klimaschutz
Prof. Dr. Folkhard Isermeyer und Bernhard Osterburg, Thünen-Institutü

Emissionsminderung durch Fütterung

Das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) beschäftigt sich vor allem mit der Problematik der Methanemissionen durch die Fütterung von Milchkühen. Die Forschungsergebnisse zeigen: wird der Proteingehalt im Futter gesenkt, so lassen sich die Methanemissionen um bis zu 30 Prozent reduzieren. Zurzeit fehlt es aber noch an finanziellen Anreizen, um Emissionen durch eine entsprechende Fütterung einzusparen.

Ausgewählte Fütterungsmaßnahmen zur Minderung von Emissionen aus der Milchkuhhaltung
Dr. Björn Kuhla, Leibniz-Institut für Nutztierbiologie

Praktische Einschätzungen zu Fütterungsmaßnahmen
Cord Lilie, Landwirt aus Nordrhein-Westfalen

Anpassung der Ställe an den Klimawandel

Deutsche Landwirte müssen zukünftig vermehrt mit Hitzestressproblemen in ihren Ställen rechnen. Stallbauliche Maßnahmen und technische Austattung, wie mit Lüftungssystemen, gewinnen so zunehmend an Bedeutung. Auch finden in der Praxis bereits Sensoren Anwendung, die den Hitzestress der Tiere rund um die Uhr aufzeichnen. Bislang fehlt es aber an Förderprogrammen, die solche Innovationen, außerhalb des traditionellen Stallumbaus, unterstützen.

Strategien zur Anpassung der Milchviehhaltung in frei belüfteten Ställen an den Klimawandel
Prof. Dr. Thomas Amon, Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie

Praktische Einschätzungen zum Hitzestress bei Milchkühen
Anita Lucassen, Landwirtin aus Niedersachsen

Züchtung in Zeiten des Klimawandels

Es ist möglich, die Methanemission bei Milchkühen auch züchterisch zu minimieren. Allerdings ist dieses Züchtungsziel von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. So befürchten Praktiker beispielsweise Auswirkungen auf die Tiergesundheit.

Möglichkeiten der Züchtung
Prof. Dr. Claudia Klein, Friedrich-Löffler-Institut

Praktische Einschätzungen zur Züchtung
Peggy Käferle, Landwirtin aus Thüringen

Emissionsminderungen durch Düngemanagement

Möglichkeiten, um THG im Wirtschaftsdüngermanagement zu mindern, liegen vor allem darin, Methanemissionen bei der Lagerung der Gülle zu vermeiden. Die einzige technisch gesicherte Möglichkeit dafür ist derzeit, die Gülle rasch aus dem Stall in eine Biogasanlage zu überführen. Ein wichtiger Schlüssel zu mehr Klimaschutz liegt außerdem darin, die Düngewirkung von Wirtschaftsdüngern effizient zu nutzen.

Landwirt Friedhelm Dickow hält eine Flexibilitätsprämie für eigene kleine Biogasanlagen auf dem Betrieb für sinnvoll.

Wirtschaftsdüngermanagement - Emissionen und Minderungspotenzial
Dr. Sebastian Wulf, Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL)

Klimaberatung in der Tierhaltung

Um den Klimaschutz durch die Landwirtschaft proaktiv anzugehen, ist eine neutrale und unabhängige Beratung durch geschulte Berater von großer Bedeutung. Die Landwirtschaftskammern bieten Klimaberatungen an, die in vielen Bundesländern vollständig oder zum Teil gefördert werden.

Beratung als Schlüssel zur Umsetzung
Gerhard Schwetje, Präsident des Verbands der Landwirtschaftskammern

In Zusammenarbeit mit

Kontakt

Camilla Bentkamp
0228 68 45 27 70
Camilla.Bentkamp@ble.de

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