Thüringen

Kulturtage an der Talsperre Leibis / Lichte

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	Holzbank mit geschnitzten Holzeulen</p>

Den Kern der Kulturtage an der Talsperre Leibis/Lichte bildete das Holzbildhauersymposium.

Bild: LEADER-Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt

Stand:

04.08.2014

Kontakt:

Gemeinde Meura
Ortsstraße 36
98744 Meura
Ulrich Nordt (Projektträger)
Telefon: 036701 / 31036
E-Mail: gemeinde.meura@t-online.de

Weitere Partner:

LEADER Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt Ines Kinsky Telefon: 036742.3189211 E-Mail: kinsky_leader@yahoo.de  

ELER-Förderung:

nein

Finanzierung:

Gesamtkosten 32.000 EUR Fördermittel 24.000 EUR (75%) Eigenanteil der Region 8.000 EUR Mehrkosten abgedeckt über Sponsoring

Laufzeit:

Februar 2010 - Oktober 2010

Themen:

  • Bildung, Beratung und Information
    • Events/Veranstaltungen
  • Kunst, Kultur und Kulturerbe
    • Kunst
  • Landschaft
  • Tourismus und Freizeit
    • naturgebundener Tourismus
    • Naherholung
  • Vermarktung
    • Marketing/Öffentlichkeitsarbeit
    • Regionalmarketing

Förderperiode:

  • ELER 2007 - 2013

Beschreibung

Zusammenfassung:

Gegenstand des Projektantrags war die Durchführung einer zehntätigen kulturellen Veranstaltung, deren Ziel darin bestand, die junge Trinkwassertalsperre Leibis / Lichte in ihrer Bedeutung als touristische Attraktion im Schwarzatal über die Grenzen der Region hinaus bekannt zu machen. Das Projekt sollte den Auftakt für Veranstaltungen in den Folgejahren darstellen und nachhaltige Effekte zur Entwicklung der Kooperation Schwarzatal bewirken.

Den Kern der Kulturtage bildete ein Holzbildhauersymposium. Die Künstler hatten die Aufgabe, in zehn Tagen Skulpturen für den Talsperrenrundweg zu erschaffen. Zum Begleitprogramm gehörten ein Künstlermarkt, eine Livemusikveranstaltung an der Staumauer, ein Kinderaktionstag und eine öffentliche Vorführung eines am Rande der Kulturtage entstandenen Dokumentarfilms. In Ergänzung zur ursprünglichen Projektidee wurden Veranstaltungen zum 250. Jahrestag der Erfindung des Thüringer Porzellans in das Begleitprogramm aufgenommen, die Leben und Werk von Georg-Heinrich Macheleid und Wolfgang Hammann thematisierten.

Die Kulturtage hatten mit Leidenschaft und Emotionen eine Diskussion in Gang gesetzt, die sich mit der Zukunft der Region Schwarzatal beschäftigte. Seitdem arbeiten die Gemeinden gemeinsam an einem touristischen Konzept.

Ausgangssituation:

Die Regionale Entwicklungsstrategie der Leader Region Saalfeld-Rudolstadt hatte für das Schwarzatal die gestörte Kommunikation und Kooperation zwischen Kommunen und touristischen Leistungsträgern als gravierende Schwäche herausgearbeitet. Demgegenüber waren die Potentiale für eine Wiederbelebung des Tourismus in dem landschaftlich besonders reizvollen Schwarzatal, das zu den traditionellen Urlaubsgebieten Thüringens gehört, unverkennbar. Die Talsperre Leibis / Lichte, die in Deutschland zuletzt gebaute und zweithöchste ihrer Art, war eine neue Attraktion in dieser Region. Sie wurde über einen Talsperrenrundweg in ihrer landschaftlichen Schönheit erschlossen, kann jedoch aufgrund der Festlegungen der Trinkwasserschutzzonen nicht im herkömmlichen Sinn (baden, Bootfahrten usw.) touristisch genutzt und vermarktet werden.

Inhalt:

Ziele:

1 - Erhöhung des Bekanntheitsgrades der jungen Talsperre Leibis / Lichte

2 - Verbesserung der Kommunikation und Kooperation der Schwarzatal-Gemeinden und touristischen Leistungsträger

zu Ziel 1 
Hauptziel des Projekts war es, auf die junge Talsperre aufmerksam zu machen. Dass dies gelungen ist, zeigt die mittlerweile häufige Medienpräsenz. Der Rundweg um die Talsperre Leibis / Lichte lädt heute zum Entdecken der Bank-Skulpturen ein und wird nach Auskunft der örtlichen Tourist-Infostellen sehr gut angenommen. Der Skulpturenpfad ist nun ein Ziel - eine Open-Air-Ausstellung in wunderschöner Landschaft. Als Themenweg hat er überregionale Bedeutung erlangt und Zugang in das thüringenweite Marketing, wie zum Beispiel die Wanderbroschüre des Regionalverbundes Thüringer Wald, gefunden.

zu Ziel 2 
Die Kulturtage hatten einen Kommunikations- und Kooperationsprozess in Gang gesetzt, dessen Ziel ein zukunftsfähiger Tourismus im Schwarzatal war. Sie brachten das einhellige Bekenntnis zur Notwendigkeit einer gemeinsamen strategischen Ausrichtung und einer Bündelung von Ressourcen für die Wiederbelebung des Tourismus im Schwarzatal hervor. Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Tourismus Bergbahn-Schwarzatal-Region hatte – verstärkt durch weitere Gemeinden und Gemeindeverbände aus dem Schwarzatal – den Förderantrag für ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) gestellt und im Jahr 2011 ein Tourismuskonzept erarbeitet. Das ILEK „Entwicklung des Tourismus als wichtiger Baustein der ländlichen Wirtschaft im Schwarzatal“ bestimmte die für das Marketing relevanten und mit den Akteuren abgestimmten regionalen Schwerpunkte und zeigte Wege zur Kräftebündelung in der Vermarktung und zur Organisation der künftigen, verbindlichen Zusammenarbeit im Schwarzatal auf. Darüber hinaus wurde eine Gebietskulisse Schwarzatal definiert, die aus Sicht der touristischen Vermarktung sinnvoll erschien.

Besonderheiten:

Das im Jahr 2010 umgesetzte Projekt steht für den Beginn der Kooperation Schwarzatal. Förderprojekte und Themen aus dem Kontext der TourismusRegion Rennsteig-Schwarzatal konnten bis 2014 in mittlerweile 4 Thüringer Ministerien platziert werden (Landwirtschafts-, Kultus- Wirtschafts- und Justizministerium). Die LEADER Aktionsgruppe setzt damit den von der EU gewünschten Multifondsansatz um. Der Leader Mehrwert des Projekts wird durch die Partizipation von verschiedenen Akteuren bei der Umsetzung einer gemeinsam formulierten Zielstellung erkennbar. Ein regionaler Entwicklungsprozess und Folgeprojekte wurden angestoßen. 

Bereits während der Umsetzung des Projekts zeigte sich der LEADER Mehrwert in Aktionen, die die Kulturtage bereicherten und gänzlich ohne Finanzierung über die Projektförderung umgesetzt wurden. Zu nennen ist die spontane Beteiligung der Gemeinde Katzhütte mit ihrer Aktion Porzellanausstellung im Herrenhaus oder der vom Filmstudio Sirius gedrehte Film über den Talsperrenrundweg, der während der Filmvorführungen zu den Kulturtagen von vielen Bewohnern der Region käuflich erworben wurde. Die Veranstaltung in der Sitzendorfer Porzellanmanufaktur wurde ebenso außerhalb des Projektbudgets finanziert wie die Installation der Bänke an ihren Bestimmungsorten, für die die Thüringer Fernwasserversorgung aufkam. Die Anschaffung der Eichenstämme war über ein Sponsoring der Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt möglich. Diese ist seit Beginn des Projekts auch Mitglied der Leader Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt  und beteiligt sich in diesem Rahmen an der Finanzierung weiterer regionaler Vorhaben. Durch die finanzielle Unterstützung der genannten Aktionen konnten die Projektmittel auf die Finanzierung der Veranstaltungen konzentriert werden.

Die Kulturtage haben damit wesentlichen Anteil daran, dass mittlerweile konkrete weitere Schritte in Richtung einer qualifizierten, verbindlichen Zusammenarbeit der regionalen Akteure im Schwarzatal gegangen werden. 
 

Perspektiven:

Als Fortführung der Kulturtage im engeren Sinn werden regional bedeutsame und gebündelte Kultur-Aktivitäten im Schwarzatal durchgeführt. So findet zum Beispiel ein jährliches Erlebniswochenende Schwarzatal statt, bei dem sich Museen der Region gemeinsam präsentieren. Über die 2013 entstandene gemeinsame Internetpräsentation wird ein regionaler Veranstaltungskalender betrieben unter www.rennsteig-schwarzatal.de.Das Gedeihen der Kooperation Schwarzatal fand unter anderem seinen Ausdruck in der Gründung eines Vereins "TourismusRegion Rennsteig-Schwarzatal" im April 2014. In Planung befindet sich eine gemeinsame Traditionsveranstaltung der Gemeinden im Schwarzatal im Jahr 2015.

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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