Sachsen-Anhalt

Umbau der ehemaligen Sekundarschule in Kläden zu Wohnungen und Sozialeinrichtungen

Eröffnung des neuen Dorfmittelpunkts in Kläden

Bild: Verena Schlüsselburg

Stand:

10.05.2012

Kontakt:

Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark)
Breite Straße 11
39579 Bismark
Verena Schlüsselburg (LAG-Leitung )
Telefon: 039089 97610
Fax: 039089 2137
E-Mail: vgbk@altmark.de

ELER-Förderung:

ja

Finanzierung:

Gesamtumfang: rund 1,4 Mio. EURO; darunter: 0,5 Mio. EURO ELER.

Laufzeit:

2010 bis 2011

Themen:

  • Demografischer Wandel
    • Anpassung
  • Dorferneuerung und -entwicklung
    • Innenentwicklung
  • Grundversorgung und Infrastruktur
    • Dienstleistungen
  • Kunst, Kultur und Kulturerbe
    • Bauliches Erbe
  • Tourismus und Freizeit
    • Naherholung

Förderperiode:

  • ELER 2007 - 2013

Beschreibung

Zusammenfassung:

Die frühere Sekundarschule im Ortsteil Kläden der Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark) in Sachsen-Anhalt stand seit dem Jahr 2005 leer. Die Gemeinde wird bis 2025 rund 22 Prozent ihrer Einwohner verlieren. Das ortsbildprägende Schulareal wurde erhalten und im Rahmen eines Leader-Modellvorhabens umgebaut. Das Nutzungskonzept sieht Wohnungen für Junge und Ältere sowie für Sozial- und Gemeinschaftseinrichtungen vor.

Seit Sommer 2011 ist das Gebäude wieder bewohnt und "lebt".Die Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark), als heutige Trägerin, gewährleistet ein aktives Management für die Vermietung der Wohnungen; sie organisiert das enge Zusammenwirken mit Anbietern von Sozialleistungen, um die ehemalige Schule zu einem aktiven Zentrum für alle Bürger/innen der Einheitsgemeinde - generationsübergreifend -  zu gestalten.

Ausgangssituation:

Die Sekundarschule im Ortsteil Kläden der Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark) stand seit dem Jahr 2005 leer. Im Jahr 2007 bereits hatte sich der Gemeinderat der damals noch selbständigen Gemeinde Kläden das Ziel gesetzt, das Ortsbild prägende Bauwerk einer zukunftsfähigen Nutzung zuzuführen. Bis zum Jahr 2025 wird (ausgehend von 2008) in der Einheitsgemeinde ein weiterer Bevölkerungsrückgang  um 22 Prozent erwartet. Der Altersdurchschnitt steigt deutlich an. Vor diesem Hintergrund gehörte viel Mut dazu, den Gebäudekomplex umzubauen.

Für die Nach-/Umnutzung wurde ein detailliertes Nutzungskonzept vorbereitet, das Wohnungen für Junge und Ältere sowie für Sozial- und Gemeinschaftseinrichtungen vorsah. Die Gemeinde ließ sich durch fachliche Hinweise der Universität Stuttgart (studentischer Wettbewerb) unterstützen. Schließlich wurde das Konzept eingereiht in bundesweite Modellvorhaben der Wüstenrot-Stiftung zur beispielhaften Anpassung dörflicher Infrastrukturen an den demografischen Wandel. Und: Das Konzept ging als Sieger aus dem "Tassilo Tröscher" Wettbewerb der Agrarsozialen Gesellschaft hervor.

Inhalt:

Aus den ehemaligen Klassenräumen sind inzwischen 10 Wohnungen (für Jüngere und Ältere), ein Bücher- und Mediendorf, eine Teestube sowie Beherbergungsmöglichkeiten für Projektteilnehmer/Touristen (Altmark-Rundkurs) entstanden. Darüber hinaus erfolgt die Unterbringung der Sozialstation der Volkssolidarität. Die Kegelbahn und die Turnhalle in unmittelbarer Umgebung sowie die Bushaltestelle vor der Haustür und die Möglichkeit, sich einen kleinen Garten (wie es für viele in der ländlichen Region üblich ist) auf dem großzügigen Gelände anzulegen und zu bewirtschaften, bieten gute Voraussetzungen zur Teilnahme am dörflichen Leben.

Im Juli 2011 waren die ersten Mieter eingezogen. Von den 10 Wohnungen sind 9 belegt. Darunter sind ältere Menschen, die hier ihre Heimat haben und die ihre Häuser und Grundstücke gern der jüngeren Generation überlassen möchten; sie können so in der gewohnten Umgebung verbleiben und die bestehenden sozialen Kontakte erhalten und an liebgewordenen altmärkischen Traditionen und Gewohnheiten festhalten, indem z.B. die Teestube für Geburtstagsfeiern und andere Familientreffs genutzt wird, ohne dass die Mieter ihre Wohnzimmer dafür umräumen müssen (in der Altmark sind 8 bis 10 Sorten Kuchen bei derartigen Feiern angesagt und mindestens 10 bis 15 Gäste).

Das Ziel, bewusst mehrere Generationen für das Gebäude zu begeistern, wird erreicht werden; schon jetzt ist eine gute Mischung aus Jung und Alt prägend für den neuen Dorfmittelpunkt von Kläden. Das Projekt ist ein Modellvorhaben der Leader-Aktionsgruppe Mittlere Altmark.

Ziele:

Gestaltung des demografischen Wandels in peripheren ländlichen Räumen / Umnutzung leerstehender kommunaler Einrichtungen für eine zeitgemäße Inanspruchnahme.

Besonderheiten:

Früheres Schulgebäude (Sekundarsschule) wurde zu Wohnungen, Gemeinschaftseinrichtungen und andere Nutzungen umgestaltet.

Das Projekt hat am Wettbewerb der DVS 2011 "Gemeinsam stark sein" teil genommen.

Perspektiven:

Kläden ist ein Modellvorhaben für Kommunen mit vergleichbaren Rahmenbedingungen im Zuge des demografischen Wandels. Interessenten können sich mit den Erfahrungen vor Ort vertraut machen.

Das Vorhaben ist Teil der LAG-Strategie zur schrittweisen Umnutzung nicht mehr benötigter Einrichtungen der kommunalen Infrastruktur (u.a. Kindergärten, Grund- und Sekundarschulen), die im Zuge der Folgen des demografischen Wandels leer fallen. Insofern steht das Klädener Projekt in Verbindungen mit z.B Meßdorf, Landkreis Stendal (Umnutzung der ehemaligen Sonderschule zur Betreuungseinrichtung) und Wallstawe, Altmarkkreis Salzwedel (Umnutzung der früheren Grundschule zum dörflichen Gemeinschaftszentrum).

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

Nach oben