Ausflugsziel Marienhof an der Teufelsmauer - „Fußgängerbrücke über die Bode“
Auf der barrierefreien Brücke gibt es großen Andrang.
Stand:
28.01.2021
Kontakt:
Evangelische Stiftung Neinstedt
ELER-Förderung:
ja
Finanzierung:
Gesamtkosten des Projekts: 728.280 Euro
LEADER-Fördermittel: 350.000 Euro
Laufzeit:
August 2017 bis Oktober 2018
Themen:
- Förderung regionaler Wirtschaft
- Arbeitsplätze schaffen und erhalten
- Gesellschaft und Soziales
- Senioren
- Integration
- Kirche
- Grundversorgung und Infrastruktur
- Landwirtschaft und Natur
- Tourismus und Freizeit
- barrierefreier Tourismus
- naturgebundener Tourismus
Förderperiode:
Beschreibung
Zusammenfassung:
Über eine Fußgängerbrücke kommen Bewohner und Besucher eines inklusiven Bauernhofs einfacher zueinander. Das stärkt die Inklusion in der Region und schafft neue Erlebnisse auf beiden Flussseiten.
Ausgangssituation:
Der Marienhof ist der Öko-Bauernhof der Evangelischen Stiftung Neinstedt. Er liegt am Ortsrand des inklusiven Dorfes Neinstedt und bietet auch einen Wohnbereich für Menschen mit Behinderung. Sie arbeiten zum Teil als Beschäftigte der Werkstatt für Menschen mit Behinderung. In der direkten Nachbarschaft des Bauernhofs, am anderen Ufer der Bode, beginnt das Naturschutz- und Wandergebiet Teufelsmauer. Dieses konnten die Bewohner des Orts nur über eine viel befahrene, schmale Brücke erreichen. Der kaum ausgebildete Fußweg mit hoher Bordsteinkante bedeutete eine zusätzliche Hürde, gerade für Menschen mit Behinderung – und machte den Weg in das Naturgebiet nicht nur beschwerlich, sondern auch gefährlich.
Inhalt:
Die Projektumsetzung erfolgte von August 2017 bis Oktober 2018. In Zusammenarbeit mit einem Brückenbauunternehmen aus der Region wurde das Bauwerk geplant und gebaut. Neben dem anspruchsvollen Prüf- und Bewilligungsprozess führte auch die angespannte wirtschaftliche Situation eines Unternehmens zwischenzeitlich zu Herausforderungen. Doch die Mühe hat sich gelohnt: Neben dem Naturschutzgebiet ist nun auch der Marienhof selbst besser erreichbar, etwa für Wandertouristen. Ihnen bieten der neue, größere Hofladen und ein Hofcafé mit eigener Bäckerei viele leckere Stärkungen für den nächsten Aufstieg: vom erfrischenden Glas Apfelsaft bis zu vielen handwerklich hergestellten Backwaren. Für Besucher wie Bewohner entstand so ein Treff- und Begegnungsort, der auch Berührungsängste abbaut. Zusätzlich wurde die Nahversorgung in der ländlichen Harzregion verbessert.
Neben vielen Leckereien gibt es auf dem Hof immer etwas zu erleben: Am Holzbackofen auf der Außenterrasse können Interessierte den Profibäckern bei der Arbeit zuschauen. Auch das Streichelgehege mit Eseln und Ziegen ist bei kleinen und großen Besuchern beliebt. Mit dem ersten Abschnitt der inklusiven, generationsübergreifenden Naturerlebnisspiellandschaft Engelsmühle entstehen derzeit Stationen, die mit Tante-Emma-Laden oder Tierklinik in Miniaturform die Fantasie beflügeln.
Ziele:
Bei einem Brainstorming entwickelte das Marienhof-Team die Idee, eine neue barrierefreie Fußgängerbrücke zu bauen: mit sehr großer Spannbreite und nur wenig Steigung. Sie wurde zu einem der Hauptziele, um den Hof strategisch weiterzuentwickeln. Er sollte als inklusiver, generationsübergreifender Treffpunkt gestärkt werden. Auch Touristen sollten stärker an die Inklusion sowie an nachhaltige, ökologische Land- und Viehwirtschaft herangeführt werden. Zudem war es dem Team ein Anliegen, im Marienhof Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen und nachhaltig zu sichern.
Besonderheiten:
Die neue Fußgängerbrücke trug dazu bei, Gemeinschaftsgefühl und Inklusion im Dorf und in der Region zu stärken. Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen sind im Marienhof tätig, gestalten das Leben am Hof mit und können diesen auch in ihrer Freizeit besuchen. Dieser Erfolg inspirierte Folgeprojekte wie eine Imkerei, eine mobile Mosterei und den Anbau von Gemüse für den Hofladen sowie für andere kleine Geschäfte in der Region.
Perspektiven:
Durch einen Ausbau des Dachgeschosses soll über dem Hofladen ein Raum der Begegnung entstehen. Dank eines Aufzugs ist auch dieser allen zugänglich – und wird so zu einem weiteren inklusiven Treffpunkt.