Nordrhein-Westfalen

Kunst und Baukultur aus Anröchter Stein

Auf dem Foto ist der Hof Schulte zu sehen. Er wurde aus Anröchter Sandstein errichtet.

Der Hof Schulte wurde aus Anröchter Sandstein errichtet. Foto: Birgit Nadermann.

Stand:

20.07.2018

Kontakt:

Heimatverein Anröchte e. V.
Heiner Mendelin (Heimatverein Anröchte e. V.)
Beckergasse 4
59609 Anröchte
Telefon: 02947 - 3214

ELER-Förderung:

ja

Finanzierung:

Das Projekt wird zu 65 Prozent über LEADER gefördert. Der zweite Teil wird über Spenden von Banken und Sparkassen sowie aus Mitteln des Vereins aufgebracht.

Laufzeit:

27. Oktober 2017 bis 20. November 2018

Themen:

  • Kunst, Kultur und Kulturerbe
    • Kunst
    • Brauchtum
    • Geschichte, Heimat
  • Tourismus und Freizeit

Förderperiode:

  • ELER 2014 - 2022

Beschreibung

Zusammenfassung:

In Anröchte entsteht die Themenroute "Kunst und Baukultur aus Anröchter Stein" mit dem Ziel, die vorhandenen "steinernen" Kunstwerke in das Bewusstsein zu rücken. Informationstafeln und per QR-Code abrufbare Interviews mit Hofbesitzern, Künstlern und Steinmetzen, erzählen künftig für Alt und Jung die Geschichte der Objekte.   

Ausgangssituation:

Der weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannte grünblaue Anröchter Sandstein, auch Anröchter Dolomit genannt, prägt seit Jahrhunderten die Geschichte der Gemeinde. Er war der regionale Baustoff für Häuser, Scheunen und Mauern. Seine Verarbeitung hat in Anröchte eine lange Tradition. Heute sind im Zuge der Siedlungsentwicklung nur noch wenige aussagekräftige Zeugnisse (Hof Schulte, Bruchteile der ehemaligen Wehrmauer) dieser regionalen Baukultur erhalten geblieben.

In den letzten 30 Jahren ließen sich auch Künstler (etwa Klaus Becker und Jo Kley) von diesem wertvollen Baustoff inspirieren und schufen bemerkenswerte Skulpturen. Diese "steinernen" Kunstwerke befinden sich, überwiegend frei zugänglich, in Anröchte und den umgebenden Ortsteilen.

Sowohl die Bedeutung der Zeugnisse der regionalen Baukultur, als auch die "steinernen" Kunstwerke, sind nicht ausreichend im Bewusstsein der Bevölkerung verankert. Viele der Objekte sind bisher ohne Information schwer erlebbar und fast in Vergessenheit geraten.

Inhalt:

Basierend auf einer umfassenden Recherche und dem Datenmaterial des Heimatvereins soll die Geschichte der "steinernen" Kunstwerke und der bedeutsamen Zeugnisse der Baukultur entlang eines definierten Routenverlaufes erlebbar gemacht werden. Zur Realisierung des Projektes sind folgende Einzelschritte vorgesehen:

Inhaltliche Konzeption

Nach Möglichkeit werden in Zusammenarbeit mit den Künstlern, fehlende Informationen zur Entstehungsgeschichte und Aussage der "steinernen" Kunstwerken gesammelt. Für die Zeugnisse der regionalen Baukultur liegt dem Heimatverein ausreichend Datenmaterial vor.

Jedes Objekt soll in einem einheitlichen "Erfassungsbogen" übersichtlich und leicht verständlich dargestellt werden. Dieser Bogen soll für jedermann im Internet (etwa auf der Homepage des Heimatvereins oder der Gemeinde Anröchte) abrufbar sein und als Grundlage für zukünftige Dorfführungen dienen.

Auswahl der Stationen/Festlegung des Routenverlaufes

Es sind 15 Stationen entlang der Route angedacht:

  •     Heimatmuseum (Portaltafel)
  •     Rathausplatz (2 Tafeln "Steine und mehr")
  •     Bürgerhausvorplatz (mehrere Objekte)
  •     Hof Schulte (mehre Objekte)
  •     Judenfriedhof
  •     Verschiedene Häuser und Höfe in Anröchte
  •     Klieve: Obelisk Jo Kley, Dorfplatz Rückriem, Mühle (Tafeln "Steine und mehr")
  •     Klieve: Kapelle

Informationstafeln

Insgesamt sind vier großformatige Tafeln und etwa zehn kleinformatige Tafeln vorgesehen. Die Tafelhalter sollen aus Anröchter Stein gefertigt werden. An den vorhandenen Tafeln der Radroute "Steine und mehr" sollen Metallplaketten mit QR-Code am Rahmen angebracht werden über die weitere Informationen (Interviews, Erfassungsbögen) abgerufen werden können.

  1. Aufgrund der räumlichen Nähe können im Ortskern Anröchte (Bürgerhausvorplatz und Hof Schulte) mehrere Objekte zusammen auf einer größeren Informationstafel beschrieben werden. Die dritte große Tafel soll am Judenfriedhof aufgestellt werden.
  2. Bei fünf Objekten ist bereits eine Infotafel der Radroute "Steine und mehr" vorhanden. Hier soll eine Plakette mit dem QR-Code angebracht werden.
  3. Bei den übrigen Objekten soll auf kleinen Tafeln (A 3) kurz das Objekt beschrieben werden.
  4. Am Heimatmuseum soll eine Portaltafel mit Karte über das Projekt informieren.

Interviews

Durch Interviews mit Steinbruchbesitzern, Steinmetzen, Künstlern, Hausbewohnern und weiteren sollen die Objekte lebendig und ansprechend beschrieben werden. Wichtig bei der Auswahl der Interviewpartner ist der persönliche Bezug zum jeweiligen Objekt. Die Interviews sollen von der professionellen Radiomoderatorin Elfie Schader aus Soest durchgeführt und bearbeitet werden. Insgesamt sind zehn Interviews geplant. Die Interviews sollen per QR-Code abrufbar sein.

Erstellung eines Faltblattes

Das Faltblatt soll dem Nutzer einen kurzen Überblick über den Routenverlauf und die vorhandenen Objekte geben. Durch Auslage des Faltblattes wird die Route zusätzlich beworben.

Generierung von QR-Codes und Präsentation im Internet

Über einen QR-Code auf jeder Tafel können weitere Informationen abgerufen werden. Durch die Präsentation auf der Homepage des Heimatvereins Anröchte wird das Projekt beworben, auch können Informationen bereits bequem zu Hause heruntergeladen werden.

Ziele:

Ziel des Projektes ist es, die charakteristischen Zeugnisse der Baukultur und die "steinernen" Kunstwerke in Anröchte und im Ortsteil Klieve stärker in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. Durch ihre Inwertsetzung (Infotafeln mit QR-Codes, zusammenfassende Darstellung in einer Radroute und Interviews) kann die regionale Identität der Bewohner der Gemeinde Anröchte gestärkt werden.

Die Verbindung der Objekte durch eine Radroute stellt gleichzeitig einen Beitrag zur Naherholung und zur touristischen Erschließung der Gemeinde Anröchte dar. Hier sind auch Synergieeffekte mit der Radroute "Steine und mehr" und der Wanderroute des Projektes "Kulturlandschaft am Hellweg" zu erwarten.

Perspektiven:

Eine bedarfsorientierte Erweiterung um neue Kunstwerke ist angedacht.

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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