Nordrhein-Westfalen

Bildstöcke für Blinde und Sehbehinderte erlebbar machen

Bildstock aus Stein mit Maria und Jesus

Durch Navigationshilfen wie Guide4Blind und QR-Codes können Blinde und Sehbehinderte bald Informationen zu den religiösen Kleinoden des Dorfes abrufen. Bild: LAG 5verBund

Stand:

22.06.2017

Kontakt:

Arbeitskreis Aktionsgruppe Bildstock Schulstraße
Gerhard Henneke
gerhardhenneke@yahoo.de

ELER-Förderung:

ja

Finanzierung:

LEADER-Förderung

Der Eigenanteil wird durch die Aktionsgruppe geleistet und durch Spenden der Eigentümer der Bildstöcke ergänzt.

Laufzeit:

01.11.2016 bis 31.08.2017

Themen:

  • Kunst, Kultur und Kulturerbe
    • Brauchtum
    • Kunst

Förderperiode:

  • ELER 2014 - 2022

Beschreibung

Zusammenfassung:

Bildstöcke, Kreuze und Grotten prägen den ländlichen Raum. In Mellrich entsteht mit dem Projekt "Bildstöcke für Blinde und Sehbehinderte erlebbar machen" ein neuer Ansatz, das Kulturgut nicht nur Sehenden zugänglich zu machen. Durch die Einbindung in Guide4Blind, ein Navigations- und Informationssystem für Blinde und Sehbehinderte, sowie QR-Codes an den Objekten erfahren Interessierte Hintergrundinformationen und Geschichten rund um die Entstehung.

Ausgangssituation:

Bildstöcke, Kreuze und Grotten prägen das Ortsbild von Mellrich. Teils werden diese akribisch gepflegt, teils verrotten sie ohne weitere Beachtung. Diese Zeugen einer tiefen Religiosität und Dankbarkeit der Erschaffer haben aber eine Geschichte zu erzählen − und werden mit dem Projekt gewahrt und weiter vermittelt.

Inhalt:

Zunächst werden alle Objekte erfasst die als Mahnmal an Straßen, Wegen und Plätzen errichtet sind, unabhängig von den Schäden. Eine Steinrestauratorin erstellt ein Gutachten, dass die Zustände der Werke erfasst und auswertet. Dieses beinhaltet Vorschläge zur Restauration für die Eigentümer.

In einem folgenden Schritt werden die Werke mit QR-Codes versehen, die Interessierte zu den Hintergrundinformationen führen. Gleichzeitig werden diese Informationen in Texte für Guide4Blind aufbereitet und in die App eingearbeitet. 

Flankiert wird die Maßnahme durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Hierzu wird zunächst in Tageszeitungen, Bistumsblättern und auf der städtischen Homepage über das Projekt informiert. Zusätzlich ist ein Flyer mit der Objektbeschreibung erstellt und verteilt worden.

Ziele:

Der Projektträger möchte erreichen, dass die Bildstöcke, Kreuze und Grotten als kulturhistorische Zeichen Westfalens weiterhin erhalten und zugänglich bleiben.

Durch die innovative Technik können auch Sehbehinderte und Blinde Hintergrundinformationen zu den Werken erfahren und sie, wenn möglich, auch haptisch erkunden. Ferner stehen durch die Hörbeiträge allen Interessierten Hintergrundinformationen und Geschichten aus der Zeit der Aufstellung zur Verfügung. Durch die Erfassung der Werke mit verschiedenen Sinnen steigt die Wertschätzung und das Verständnis für die Nöte und Ängste der Landbevölkerung vergangener Zeiten.

Besonderheiten:

Das Projekt entstand in engem Austausch mit Blindenvertretern und dem Kreis Soest, die mit Guide4Blind ein spezielles Navigationssystem für Blinde erstellt haben.

Perspektiven:

Als weiterer Baustein ist vorgesehen, anschließend die Restaurierung der Objekte durchzuführen. Hierzu werden aktuell passende Fördermöglichkeiten geprüft.

Neben der Restaurierung der Bildstöcke ist ein kulturhistorischer Weg mit touristischem Charakter geplant. Auch hier werden Fördermöglichkeiten geprüft.

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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