Machbarkeitsstudie zur Erschließung alternativer Wasserressourcen im Raum Rosche (AquaRo)
Stand:
16.04.2012
Kontakt:
Bewässerungsverband Uelzen c/o Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Uelzen
Meilereiweg 101
29525 Uelzen
Ulrich Ostermann (Projektträger)
Telefon: 05 81 / 97 55 - 11
E-Mail: ulrich.ostermann@wasser-uelzen.de
ELER-Förderung:
ja
Finanzierung:
Leader-Mittel Mittel des Verbandes
Laufzeit:
2011
Themen:
- Landwirtschaft und Natur
- Umwelt-Technik
- Öffentliche Güter
- Ökosystemdienstleistungen
Förderperiode:
Beschreibung
Zusammenfassung:
Die "Machbarkeitsstudie zur Erschließung alternativer Wasserressourcen im Raum Rosche (AquaRo)" setzt am Problem des angespannten Grundwasserhaushalts und der ausreichenden Wasserversorgung der landwirtschaftlichen Flächen im Landkreis Uelzen an.
Um dem Absinken der Grundwasserstände entgegenzuwirken, bzw. vorbeugende Maßnahmen zu entwickeln, wurde seitens des Bauernverbandes Nordostniedersachsen und des Kreisverbandes der Wasser- und Bodenverbände Uelzen die Idee entwickelt, überschüssige, bisher ungenutzte Wassermengen zu speichern oder zu versickern.
Hierzu soll im Raum Rosche ein Speicherbecken errichtet und Versickerungsanlagen hergestellt werden. Wasserquellen sind die Kläranlage Rosche und überschüssiges Wasser der Zuckerfabrik Uelzen. In einer vorab erstellten Machbarkeitsstudie wurden die Randbedingungen zur Verwirklichung der Idee untersucht.
Ausgangssituation:
Im Zusammenhang mit der Bestandserfassung zur Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wurde festgestellt, dass im östlichen Teil des Uelzer Beckens Probleme mit fallenden Grundwasserständen entstehen können. Hier haben der Bauernverband Nordostniedersachsen und der Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Uelzen angesetzt und für den Raum Rosche-Borg-Katzien eine Idee entwickelt, wie überschüssige, bisher ungenutzte Wassermengen gespeichert oder versickert werden können.
Das betrachtete Gebiet ist durch relativ geringe Niederschläge auf leichten Böden geprägt. Zwei Beregnungsverbände und mehrere große Einzelregner beregnen eine Fläche von über 1000 Hektar aus dem Grundwasser.
Inhalt:
Um dem Problem der absinkenden Grundwasserstände entgegenzuwirken, ist die Verbindung verschiedener Wasserquellen vorgesehen. Kernpunkt ist die Speicherung von Wasser aus der Zuckerfabrik und der Kläranlage Rosche. Hierzu soll ein Speicherbecken in einer Größe von rd. 420.000 m³ errichtet werden. Zusätzlich soll in der Zeit, in der das Wasser der Kläranlage Rosche aus betrieblichen und hygienischen Gründen nicht gespeichert werden kann, eine Versickerung des gereinigten Kläranlagenablaufs auf einer Verrieselungsfläche im Wald in einer Größe von zunächst rund 50 ha erfolgen.
In der Machbarkeitsstudie wurden die Randbedingungen zur Verwirklichung der geplanten Maßnahmen untersucht:
-
Beregnungsbedarf und Flächenverfügbarkeit im Projektgebiet
-
Eignung verschiedener Standorte für das Speicherbecken
-
Eignung verschiedener Waldstandorte in Hinblick auf die Klarwasserversickerung
-
Festlegung der phythosanitären Randbedingungen für die Versickerung und Verregnung von Klarwasser
-
mögliche Maßnahmen an den Quellen phythosanitärer Belastungen des Abwassers
-
Vorentwurf, Entwurf und Genehmigungsplanung für das Speicherbecken, Transportleitungen und Versickerungsanlagen
Ziele:
Mit dem Projekt "AquaRo" ist es möglich den mengenmäßigen Zustand des Grundwassers im Raum Rosche erheblich zu verbessen. Dies wird sich auch positiv auf die kleinen Fließgewässer im Projektgebiet auswirken. Es kann eine Grundwassermenge von rund 550.000 m³/a durch Wasser aus anderen Quellen substituiert werden. Für die landwirtschaftlichen Betriebe, die hier im besonderen Maße von der Feldberegnung abhängig sind, wird damit im Raum Rosche eine langfristige und positive Zukunftsperspektive entwickelt.
Die Machbarkeitsstudie bildet die Grundlage für die konkrete Ausgestaltung und Verwirklichung der Maßnahmen.
Perspektiven:
Das Projekt hat innovativen und modellhaften Charakter. Durch die Entlastung des angespannten Grundwasserhaushalts leistet das Projekt einen Beitrag zur Stabilisierung der Grundwasserstände und mindert die Folgen des zu erwartenden Klimawandels. Zudem gibt das Projekt den Landwirten eine langfristige und positive Zukunftsperspektive. Das Projekt ist auch auf andere Regionen mit vergleichbaren Problemstellungen übertragbar.