Hessen

Platz für Alle (Mehrgenerationenplatz – Platz für Jung und Alt)

Bunte Spielgeräte aus Holz stehen in einem Kiesbett, das mit Bruchstein umrandet ist; drumherum Rasen, Hecken und Bäume.

Der Spielbereich des Mehrgenerationenplatzes Bild: Gemeinde Alheim

Stand:

27.05.2014

Kontakt:

Gemeinde Alheim
Alheimerstraße 2
36211 Alheim
Volker Nöding
Telefon: 0 56 64 / 9 38 57 97
E-Mail: volker.noeding@t-online.de

ELER-Förderung:

nein

Finanzierung:

Die Finanzierung erfolgte durch die Gemeinde Alheim, LEADER-Mittel, Spenden durch die einheimischen Firmen und Vereine und durch erhebliche Eigenleistungen bei der Planung und Umsetzung. Die größte Schwierigkeit war die Finanzierung des Projektes (50.000 Euro). Erst durch die LEADER-Förderung wurde die Umsetzung ermöglicht.

Laufzeit:

01.01.2012 bis 31.13.2013

Themen:

  • Bildung, Beratung und Information
    • Events/Veranstaltungen
  • Demografischer Wandel
  • Gesellschaft und Soziales
    • Bürgerbeteiligungsprozesse
  • Tourismus und Freizeit
    • Naherholung

Förderperiode:

  • ELER 2007 - 2013

Beschreibung

Zusammenfassung:

Oberellenbach, Ortsteil der Gemeinde Alheim, hat bei einer Einwohnerzahl von circa 400 Personen eine auffallend große Zahl von Familien mit Kindern aller Altersstufen. 30 Familien mit über 50 Kindern zeigen, dass es sich hier um einen lebendigen Ort handelt, der in den vergangenen Jahren immer wieder junge Familien zum Bleiben oder sogar Zuzug anregen konnte. Grund dafür sind unter anderem die gute Infrastruktur, aber auch die Angebote speziell für Kinder wie zum Beispiel Kinderturnen und Musikschule.

Anlass für die Aktivitäten zur Planung eines neuen Spielplatzes war die Tatsache, dass der alte Spielplatz marode war und die Gemeinde die Geräte abbauen musste. Somit gab es keinen Ort mehr speziell für die Kinder, was eine Reihe von Eltern und Kinder so nicht hinnehmen wollte.

Bei einem ersten Treffen im Dorf stellte sich die Frage: Wollen wir Geld für ein paar neue Geräte organisieren, die am Platz am Jugend- und Freizeitheim aufgestellt werden? Oder soll etwas anderes entstehen, das über den reinen Spielplatz hinaus geht und einen Platz für alle entstehen lässt? Der Gedanke eines Mehr-Generationen-Platzes entstand und sollte weiter verfolgt werden.

Es bildete sich eine Arbeitsgruppe mit einem Stamm von fünf Personen, größtenteils Elternteile potenzieller Spielplatznutzer. Schnell war klar, dass so eine Planung nur gelingen konnte, wenn sie die Ideen möglichst vieler Einwohner aller Altersgruppen einbindet. Mehreren Besuchen auf  ähnlich gestalteten Plätzen, zu denen alle Oberellenbacher eingeladen waren, folgte die Planung eines ersten Workshops, um die Ideen zu konkretisieren. Zu den beiden Workshops kamen jeweils 20-25 Personen. Darunter befanden sich viele Kinder, die die Gelegenheit, eigene Ideen einzubringen und mit zu planen, toll fanden. Am Ende stand ein gemeinsamer Plan, der die Wünsche der Beteiligten abbildete.

Ziele:

Der Platz am Jugend- und Freizeitheim, der bereits relativ intensiv genutzt wird, soll als Ort für alle Generationen umgestaltet werden. Gelingen soll dies durch die partizipative Erarbeitung eines Konzeptes, das genau auf die Bedürfnisse und Gegebenheiten des Dorfes zugeschnitten ist.

Den unterschiedlichen Bedürfnissen von Jung bis Alt wie spielen, sich treffen, bewegen, ausruhen, verweilen, Großveranstaltungen, Familienfeiern etc. soll in dem neuen Konzept Rechnung getragen werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Spielbereich, da man die familienfreundliche Struktur im Dorf langfristig erhalten möchte.

Besonderheiten:

Bei der Erarbeitung des Konzepts wurde Bildung für Nachhaltige Entwicklung in kommunalen Kontext mit Leben erfüllt - ein Ansatz, der in der Gemeinde Alheim hohen Stellenwert besitzt und sich bisher vor allem auf Kitas und Schule fokussierte. In Oberellenbach wurden im Rahmen der Konzeptentwicklung wesentliche Aspekte umgesetzt: Die Bürger gestalten gemeinsam ihre Zukunft. Bei der Konzeptentwicklung war die Partizipation von Kindern und Erwachsenen jeden Alters ganz zentral. Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Qualifikation und Funktion planten und handelten gemeinsam. Sie motivierten sich und andere für das Projekt. Ganz nebenbei entwickelte sich eine Vernetzung mit  Initiatoren von anderen, ähnlich gestalteten Plätzen, die der Arbeitsgruppe wertvolle Informationen lieferten. Bei der Gestaltung wurden auch ökologische Aspekte berücksichtigt: Zum einen sollte das Spiel von Kinder sowohl auf gestalteten wie auch auf naturbelassenen Bereichen ermöglicht werden. So können die Kinder ihren Bezug zur Natur festigen und vertiefen. Zum anderen werden auch bei der Auswahl der Materialien heimische Rohstoffe (Holz, Steine, Pflanzenauswahl für Anpflanzungen) bevorzugt.

Perspektiven:

Der Platz soll noch um weitere Spielbereiche ergänzt werden. Hierzu werden wieder Workshops angeboten um die Ideen und Wünsche der Dorfgemeinschaft zu erfragen. Der "Platz für Alle" hat positive Effekte für unterschiedliche Zielgruppen und Bereiche: Familien profitieren von den geschaffenen Spielmöglichkeiten. Freies Spiel, Eltern-Kind-Gruppen bis hin zu Kindergeburtstagen finden hier Raum. Stärkere Nutzung des Platzes als Treffpunkt für Menschen jeden Alters durch neu geschaffene Sitzgruppen und Bouleanlage. Belebung des Ortes. Die Akzeptanz innerhalb des Dorfes ist durch das Vorgehen gewährleistet. Durch dieses neue Oberellenbacher Projekt ist eine Aufbruchstimmung entstanden, die das Miteinander im Dorf positiv beeinflusst. Die Vereine des Dorfes können profitieren: Der neu gestaltete Platz kann z.B. durch den Sportverein für Aktivitäten im Rahmen des Frauen- und Kinderturnens genutzt werden. Bei gutem Wetter können Spiele, Aktionen etc. verstärkt im Freien stattfinden. Auch der Theaterverein kann den Platz als Bühne nutzen. Alle Vereine sind Nutznießer der Umgestaltung z. B. bei der Ausrichtung von Dorffesten. Die Attraktivität des Jugend- und Freizeitheimes (Dorfgemeinschaftshaus) und seines Außengeländes wird verbessert, was  zu einer besseren Auslastung der Räumlichkeiten führen kann. Auch das Dorf insgesamt kann durch diesen Platz mehr Gäste anlocken, was sich möglicherweise auch auf den Dorfladen auswirkt. Die beschriebenen Effekte sind zumindest bei gut gestalteten Plätzen in der Region zu verzeichnen. Der Nachhaltigkeitsansatz der Gemeinde Alheim wird durch dieses Konzept unterstrichen und gestärkt. Die Art und Weise, wie das Konzept entstanden ist, kann das Interesse von anderen Initiativen in der Region wecken und so wiederum die Außenwirkung der Gemeinde Alheim verbessern.

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

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