Bayern

Landkäserei Reißler - So wird Käse gemacht!

Stand:

28.07.2015

Kontakt:

Kaiser GbR
Schmutterstraße 5a
86695 Nordendorf
Stefan Kaiser
E-Mail: info@kaeserei-reissler.de

ELER-Förderung:

nein

Finanzierung:

Eigenkapital Lfa-Darlehen Bankdarlehen Privatdarlehen Darlehen überLfa-Förderbank, Konzeptionserstellung über Vermarktungskonzeptrichtlinie der LfL-Bayern.

Laufzeit:

07.10.2011 bis 19.06.2013

Themen:

  • Bildung, Beratung und Information
  • Förderung regionaler Wirtschaft
  • Landwirtschaftliche Produkte
    • Produktion/Weiterverarbeitung
    • Produkte im Lebensmittelbereich
  • Tourismus und Freizeit

Förderperiode:

  • ELER 2007 - 2013

Beschreibung

Zusammenfassung:

Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Kaiser wurde eine Schaukäserei mit Schaubrennerei gebaut. Das Prinzip einer Schaukäserei war bis dahin nur in touristisch geprägten Regionen vorzufinden – die Schaukäserei in Nordendorf ist damit die erste in Nordschwaben.

Dafür wurde auf dem elterlichen Hof durch den Jungunternehmer Stefan Kaiser eine landwirtschaftliche Halle abgerissen und ein neues Gebäude errichtet. Eine weitere Halle wurde für die Käserei zusätzlich umgebaut. Das Gesamtbaukonzept ist im schwäbischen bäuerlichen Stil gestaltet, sodass auch Busgruppen als Zielgruppe fungieren.

Im Erdgeschoss entstand neben der Produktion, welche durch Fenster für Besucher gläsern konzipiert ist, ein neuer Käseladen, in dem sowohl Kunden aus der Region als auch Besucherbusse einkaufen können. Im ersten Stock des Gebäudes wurde ein Veranstaltungsraum eingerichtet, in dem Käseverkostungen, Verbraucherseminare, Schulungen für Käse-Fachpersonal und weitere Veranstaltungen für Besuchergruppen stattfinden.

Ausgangssituation:

Die Landkäserei Reißler im kleinen Ort Affaltern im Landkreis Augsburg wurde im September 2007 durch Molkereimeister Stefan Kaiser übernommen. Die betriebliche Entwicklung war trotz der schwierigen Lage am Milchmarkt gut. Die Käserei bediente verschiedene Nischenmärkte im Bereich der gelben Linie. Zum einen vermarktete sie eine breite Produktpalette an Hofläden, Metzgereien und den selbständigen Lebensmitteleinzelhandel in der Region; zum anderen hatte sie sich  traditionsbedingt auf die Produktion von Rotschmierkäse und Weichkäse mit Edelschimmel spezialisiert.

Seit der Betriebsübernahme in 2007 wurde der mengenmäßige Anteil in der Regionalvermarktung von 0 auf 15Prozent gesteigert. Eine nachhaltige Marktfähigkeit war jedoch am damaligen Standort nicht möglich, da sowohl die Gebäudestrukturen als auch der Zustand dies nicht zuließen. Insbesondere zur Optimierung der Betriebshygiene mussten gravierende Baumaßnahmen vorgenommen werden. Da der Vater des Jungunternehmers eine Landwirtschaft betreibt, wurde eine Standortverlegung ins 20 km entfernte Nordendorf auf den elterlichen Hof geplant.

Inhalt:

Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie wurde neben einer gläsernen Produktionsstätte für Käse und Milchprodukte auch die Installation einer Schaubrennerei umgesetzt. Das Getreidelager wurde zu einem Kühlhaus umgebaut. Außerdem wurde ein neues Gebäude mit Produktionsräumen, einem klimatisierten Lager für Reiferäume, mit Maschinen und Verpackungsräumen und einem Sozialbereich errichtet. Ein ansprechend gestalteter Käseladen, in dem neben Käse auch weitere Produkte aus der Region verkauft werden, durfte nicht fehlen.

Die Landkäserei Reißler ist, aufgrund der Konzentration von Schaukäsereien in vornehmlich touristisch geprägten Räumen, in der Region Nordschwaben einzigartig. Die Kunden und Besucher haben durch eine gläserne Front und große Fenster einen direkten Einblick in unterschiedliche Produktionsschritte. Im Obergeschoss wurde ein Veranstaltungsraum errichtet, wo Käseverkostungen, Verbraucherseminare sowie Schulungen für Käse-Fachpersonal stattfinden. 

Der Rohstoff Milch wird zu 100 Prozent aus dem LAG-Gebiet bezogen. Die erzeugten Produkte werden mit einem Kühlfahrzeug direkt zu den Verbrauchern gebracht, wodurch kurze Wege genutzt und die Produkte in die Region rückgeführt werden.

Die Zertifizierung der neuen Schaukäserei nach den Kriterien der Geprüften Qualität Bayern (GQB) war ebenfalls Projektbestandteil.

Ziele:

Das Projekt stellt einen ganzheitlichen Ansatz dar, d.h. es wird nicht nur eine große Bandbreite an regionalen Produkten hergestellt, auch Aspekte der Vermarktung und die touristische Inwertsetzung wurden beachtet.

Ein Projektziel ist es, dem Verbraucherwunsch nach regionalen, handwerklich erzeugten Produkten nachzukommen. Durch eine Ausdehnung der bestehenden Auslieferungstouren soll die regionale Wertschöpfung erhöht als auch neue und sektorenübergreifende Wertschöpfungspartnerschaften in der Region initiiert werden.

Außerdem soll den Verbrauchern die traditionelle Käseherstellung sowie der Mehrwert von regionalen, handwerklich hergestellten Milchprodukten in Form von Führungen und Seminaren vermittelt werden. Das Verbraucherbewusstsein hat einen nachweislich positiven Einfluss auf das Kaufverhalten.

Auch wird die Region um eine touristische Attraktion bereichert und die Käse- und Joghurtproduktion touristisch inwertgesetzt. Sie erhält mit der Landkäserei ein Alleinstellungsmerkmal im nordschwäbischen Raum.

Die Käserei hat seit der Übernahme in 2007 einige neue Käsesorten eingeführt. Diese Marken tragen bereits Produktnamen aus der Region. Hier sollen weitere regionale Marken etabliert werden. Auch soll eine Regionalmarke der weißen Linie (Joghurt, Sahne, Sauerrahm) aufgebaut werden. Hierfür wurde eine Joghurtmaschine angeschafft.

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