Museumsbahnhof Schluchsee-Seebrugg
Mittelfristig soll der Bahnhof Seebrugg, der immer noch an das Gleisnetz der Bahn angeschlossen ist, in einen Museumsbahnhof verwandelt werden. Dazu wird der gesamte Bahnhof mit allen Infrastrukturen und technischen Ausstattungen auf den Stand der Fünfziger Jahre gebracht.
Bild: LAG Südschwarzwald
Stand:
06.03.2015
Kontakt:
IG 3-Seenbahn e.V.
Wiesenstraße 40
79227 Schallstadt
Jens Reichelt
Telefon: 07664 / 4028462
E-Mail: info@3seenbahn.de
Weitere Partner:
Gemeinde Schluchsee
ELER-Förderung:
nein
Finanzierung:
LEADER-Förderung: 75 Prozent
Kofinanzierung gemeinsam über die Nachbargemeinden, zwei Landkreise und Vereinsmittel
Laufzeit:
01.09.2014 bis 01.02.2015
Themen:
- Kunst, Kultur und Kulturerbe
- ohne Unterthemen (Kunst, Kultur)
- Tourismus und Freizeit
Förderperiode:
Beschreibung
Zusammenfassung:
Errichtung eines Museumsbahnhofs zur Erhöhung der touristischen Attraktivität.
Ausgangssituation:
Der Bahnhof Seebrugg ist der Endbahnhof der Dreiseenbahn. Seit mehreren Jahren dient der Bahnhof als Ziel für sehr beliebte Museumsbahnfahrten.
Die umfangreichen Gleisanlagen sind im Originalzustand erhalten, wurden jedoch von der Bahn für ihre Zwecke nicht mehr benötigt und das gesamte Gelände stand unmittelbar vor Entwidmung und Verkauf. Durch die Arbeit eines bürgerschaftlich getragenen Vereins konnte dies verhindert werden.
Inhalt:
Mittelfristig soll der Bahnhof Seebrugg, der immer noch an das Gleisnetz der Bahn angeschlossen ist, in einen Museumsbahnhof verwandelt werden und Heimatbahnhof für die historischen Züge des Vereins werden. Dazu wird der gesamte Bahnhof mit allen Infrastrukturen und technischen Ausstattungen auf den Stand der Fünfziger Jahre gebracht.
Das umfangreiche Gelände erlaubt Erlebnisangebote rund um Bahnthemen, etwa wie die Bahn in früherer Zeit das ländliche Leben und Wirtschaften entscheidend beeinflusste. In einem ersten Umsetzungsschritt wurden die teilweise schon abgebauten oder maroden Gleisanlagen wieder in Wert gesetzt, so dass eine entsprechende Nutzung überhaupt möglich ist.
Ziele:
Einrichtung und Ausbau eines in Teilen schon existierenden touristischen Angebots. Museumsbahnen bieten eine große Attraktivität für eine sehr breite Zielgruppe, die sich auch langfristig nicht abnutzt.
Der Museumbahnhof Seebrugg bietet als Alleinstellungsmerkmal und Unterscheidung zu klassischen Museumsbahnen die Tatsache, dass nicht nur historisches Zugmaterial genutzt und besichtigt werden kann, sondern dieses darüber hinaus in authentischem Umfeld erlebbar wird. Die Inwertsetzung der Gleisanlagen ist die Voraussetzung für die in mehreren Bauabschnitten geplanten Erweiterungen.
Die Anlagen des Bahnhofes Seebrugg bieten in Ihrer Vollständigkeit eine Fülle von Möglichkeiten, um sie museal zu nutzen. Die Inhalte sind in 4 große Bereiche gegliedert:
-
Die Infrastruktur eines ländlichen Bahnhofs und sein Umfeld (Technikgeschichte)
-
Das Leben auf einem Bahnhof in der Nachkriegszeit (Sozialgeschichte)
-
Güterverkehr und Logistik im Wandel der Zeit (Verkehrs- und Gesellschaftsgeschichte)
-
Die Eisenbahn im Hochschwarzwald (Verkehrs- und regionale Geschichte)
Besonderheiten:
Es wird auf eine durchgehende Authentizität geachtet. So ist sämtliches Zugmaterial, darunter eine Dampflok und eine historische E-Lok, tatsächlich in der Region und auf der Strecke verkehrt. Auch die Versorgungsinfrastrukturen wie Wasserkran, Gleisfeldbeleuchtung oder die Ladestraße werden mit Originalteilen oder im Aussehen der Originale wiederhergestellt.
Die Vereinsmitglieder haben in den letzten Jahren erhebliche Eigenleistungen und Vorarbeiten erbracht.
Durch den Anschluss an das DB-Netz sind Museumsfahrten in der gesamten Region und darüber hinaus möglich.
Die auch nach der LEADER-Förderung nicht unerheblichen Kosten können nur durch eine breite Unterstützung gestemmt werden. Zu den Unterstützern gehören neben vielen regionalen Wirtschaftsunternehmen alle Anliegergemeinden und die beiden betroffenen Landkreise.
Das Betriebskonzept des Museumsbahnhofs ist wirtschaftlich rentabel, so dass permanente Zuschüsse seitens der öffentlichen Hand an die Betreiber nicht zu befürchten sind. Ein wesentlicher Kostenfaktor für viele Museumsbahnen, eine eigene Gleisstrecke mit der Verpflichtung zum Unterhalt derselben, entfällt durch den DB-Netzzugang.
Perspektiven:
Nach Abschluss der Gleisarbeiten wird ab Saisonbeginn 2015 ein erweiterter Museumsbetrieb möglich. Für eine LEADER-Folgeförderung sind die Errichtung eines Lokschuppens zur Unterstellung und Wartung des rollenden Materials, die Wiederherstellung der historischen Oberleitung der 1930er-Jahre und gegebenenfalls die Renovierung des zum Kauf angestrebten Bahnhofsgebäudes vorgesehen.