Baden-Württemberg

Leben im Dorf - Leben mittendrin (Teil 1)

Stand:

22.07.2014

Kontakt:

VG Wallmerod
Gerichtsstraße 1
56414 Wallmerod
Mario Steudter (Regionalmanagement)
Telefon: 0 64 35 / 5 08 30
E-Mail: m.steudter@wallmerod.de

ELER-Förderung:

ja

Finanzierung:

43.041,58 EUR Gesamtkosten 19.750,00 EUR EU-ELER-Mittel 23.291,58 EUR Eigenmittel  

Laufzeit:

26.09.2008 bis 31.05.2009

Themen:

  • Demografischer Wandel
    • Gegensteuern
    • Anpassung
  • Gesellschaft und Soziales
    • bürgerschaftliches Engagement

Förderperiode:

  • ELER 2007 - 2013

Beschreibung

Zusammenfassung:

Die Verbandsgemeinde Wallmerod möchte durch ein Leerstandmangement im gesamten Verbandsgemeindegebiet die aus dem demographischen Wandel und dem Bevölkerungsrückgang zu erwartenden Leerstände frühzeitig vermeiden. Durch eine enge Zusammenarbeit mit den im Verbandsgemeindebereich ansässigen Arbeitgebern sollen gezielte Angebote für einpendelnde Arbeitnehmer entwickelt werden. Durch eine Wohnortnähe zum Arbeitsplatz könnten somit auch Umwelteffekte durch Verkehrsvermeidung erzielt werden.

Die Innovation dieses Projektes liegt vor allem in der Nutzung öffentlich-privater-Partnerschaft (Public-private-partnership) zwischen den ansässigen Unternehmen und der Verbandsgemeinde Westerburg. Zudem sollen verstärkt neue Konzepte zur Leerstandsvermeidung umgesetzt werden.

Ausgangssituation:

Innerhalb der Verbandsgemeinde Wallmerod verfügen folgende 18 Ortsgemeinden  (von insgesamt 20) über ein Dorferneuerungskonzept. Die beantragte Maßnahme entspricht im Grundsatz den Zielen dieser Konzepte. 

Inhalt:

Das Gesamtprojekt trägt mit dazu bei, folgende Zielsetzungen gemäß Ziffer 1.3 der VV-Dorf (Verwaltungsvorschrift "Förderung der Dorferneuerung") vorrangig zu verwirklichen:

  • Leitbilder zur langfristigen, nachhaltigen und zukunftsbeständigen Entwicklung des Dorfes und Perspektiven für öffentliche und private Investitionen aufzubauen
  • Das Dorf als eigenständigen Wohn-, Arbeits-, Sozial- und Kulturraum zu erhalten und weiterzuentwickeln.
  • Den individuellen Charakter des Dorfes mit seinem Ortsbild zu erhalten.
  • Die Gemeinschaft der Dorfbewohner zu stärken; insbesondere gemeinschaftsfördernde Initiativen der Bürgerinnen und Bürger anzuregen
  • Örtliche Werte und Traditionen weiterzuentwickeln, kulturelle und wirtschaftliche Impulse auszulösen
  • Ein tragfähiges Infrastrukturangebot, besonders im Bereich der privaten Grundversorgung zu sichern und ggf. wiederherzustellen
  • Den örtlichen Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben zukunftsweisende Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen des Dorferneuerungsprozesses aufzuzeigen
  • Orts- und landschaftstypische Bauformen und Strukturen zu erhalten und zu entwickeln
  • Energieeinsparenden und ressourcensichernden Belangen Rechnung zu tragen
  • Die Verwendung landschaftstypischer Materialien und deren zeitgemäße Anwendung fördern.

Ziele:

Mit dem Aktions- und Förderplan zur Belebung der Ortskerne versucht die Verbandsgemeinde Wallmerod einer weiteren Verödung ihrer Dorfzentren und damit auch einem Wegbrechen sozialer Strukturen wirksam zu begegnen. Der Kernpunkt der Richtlinien bietet einen finaziellen Anreiz zum Bau oder Erwerb von Gebäuden innerhalb der Ortskerne an.

Besonderheiten:

Die dem Antrag zu Grunde liegende Initiative greift in vorbildlicher Weise die wesentlichen Ziele der Dorferneuerung in Rheinland-Pfalz auf und zeigt unter Beachtung der demographischen Entwicklung  praxisnahe und Erfolg versprechende Handlungs- und Problemlösungsansätze auf. Die Verbandsgemeindeverwaltung hat sich gemeinsam mit den lokalen Akteuren frühzeitig mit den Folgen der sich abzeichnenden demographischen Entwicklung, deren Folgen und Handlungsalternativen auseinandergesetzt. Alle Verfahrensschritte erfolgten in enger Abstimmung mit dem Dorferneuerungsbeauftragten.

Zwischenzeitlich dient das "Modell Wallmerod" als Vorbild für ähnliche Vorhaben innerhalb und außerhalb des Westerwaldkreises. Beispielhaft sei hier nur die Kooperation der LAG Westerwald mit der LAG Südwestalb auf diesem Handlungsfeld genannt.

In der Zeitschrift LandInForm 1.2013 ist ein Artikel über das Projekt erschienen.

Perspektiven:

Erste Ergbnisse stellen sich wie folgt dar:

Ingesamt wurden bis Februar 2010 72 Anträge gestellt; davon 56 von jungen Familien. Ein Zuzug in die Verbandsgemeinde wurde durch die Maßnahme 14-mal erreicht. Die Gesamtinvestitionssumme betrug 11.330.000 EUR, 6.670.000 EUR für Erwerb und Sanierung alter Bausubstanz, 4.660.000 EUR für Bebauung von Baulücken, Abriss alter Gebäude und Neubau an gleicher Stelle sowie Umbauten.

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