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Demokratie anders denken
Neue Formen der Mitsprache in ländlichen Kommunen
Über 100 Teilnehmer diskutierten im Fachforum auf dem Zukunftsforum Ländliche Entwicklung, 24. Januar 2019 in Berlin
Eine Veranstaltung von DVS, Bundesarbeitsgemeinschaft der LEADER-Aktionsgruppen (BAG LAG), Agrarsoziale Gesellschaft (ASG) und vom Thünen Institut für Regionalentwicklung
Gesellschaftliche Veränderungen, abhängige Dörfer: Die lokale Demokratie braucht vielerorts neue Impulse. Ideen dafür wurden beim DVS-Fachforum „Demokratie anders denken – neue Formen der Mitsprache in ländlichen Kommunen“ beim Zukunftsforum Ländliche Entwicklung im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2019 diskutiert.
„Auf dem Dorf kennt jeder jeden – und das meiste, was hier entschieden wird, geht jeden an“, sagte Ralf-Uwe Beck, Bundesvorstandssprecher von Mehr Demokratie e. V. Gerade dort, auf dem Dorf, sei eine neue Beteiligungskultur nötig, die es den Bürgern erleichtere, sich einzubringen. Sein Impuls eröffnete das Fachforum:
Nicht warten, machen!
In vier Kurzvorträgen gab es konkrete Impulse, wie vor Ort die Dinge anders geregelt werden können. Dabei ging es um eine Bürgerbeteiligung, die als kommunale Satzung verankert ist, um Selbstorganisation und auch darum, wie die Belange der Dörfer auf politischer Ebene besser gehört werden können.
- Gelebte Demokratie - die Mitmachsatzung von Weyarn, Dr. Katja Klee, Gemeinde Weyarn (Oberbayern), 8:07 Minuten, MP3-Datei, 8,1 MB
- Vegane Hipster und Freiwillige Feuerwehr – Schnittstellen schaffen zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen, Julia Paaß, Netzwerk Zukunftsorte, 7:21 Minuten, MP3-Datei, 7,1 MB
- Eine Stimme der Dörfer - Brandenburger Erfahrungen, Grit Körmer, Dorfbewegung Brandenburg e.V. – Netzwerk lebendige Dörfer, 7:50 Minuten, MP3-Datei, 7,7 MB
- Dorfbewegungen und neue Formen der Bürgeraktivität – die ungenutzten Potentiale der Zukunftsentwicklung, Silvia Ufer, Leader PoKo (LAG von Ylä-Pirkanmaa, Finnland), 7:34 Minuten, MP3-Datei, 7,6 MB
An die Kurzvorträge schloss sich eine Diskussion in Arbeitsgruppen an. Die
Fazit: Menschen nehmen Dinge gerne selbst in die Hand, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehört auch ein „echtes“ Budget sowohl für die Beteiligungsprozesse als auch für Bürgerprojekte. Kümmerer, die Verbindungen zwischen den Menschen vor Ort, der Verwaltung und Förderinstitutionen herstellen, sind genauso wichtig wie frei zugängliche Räume, die zu Ideenschmieden fürs Dorf werden können. Damit nicht nur geredet wird, ist es wichtig, auch auf Projektebene schnell erste Ergebnisse sehen zu können. Das bestärkt, nicht zu warten, sondern loszulegen.
Veranstaltungen mit DVS-Beteiligung auf dem Zukunftsforum
Vorträge und Audio-Dokumente im Archiv
- Demokratie anders denken. Neue Formen der Mitsprache in ländlichen Kommunen, 2019
- LEADER: Bottom-up – der Weg aus dem europäischen Förderdilemma, 2018
- Vollbremsung für Bürgerprojekte – ausufernde Bürokratie lähmt ländliche Entwicklung. Plädoyer für einen ELER-Neustart, 2017
- Resiliente Dörfer – Eigenständigkeit, Selbstbestimmtheit und Beteiligungskultur in schrumpfenden Regionen, 2016
- Mitmachen als Prinzip? Bürger_innenbeteiligung in Dorf- und Regionalentwicklung, 2015
- (Wieder) wohnen und einkaufen im Ortskern – gute Ideen für Gemeinde und Region, 2014
- Ländlicher Raum als Labor. Bürger und Kommunen gestalten Zukunft, 2013
- Demografischer Wandel vor Ort. Ideen, Konzepte, Beispiele, 2012
- Interkommunale Zusammenarbeit - im Dialog Zukunft gestalten, 2011
- Was kostet gutes Wasser? Gewässerschutz mit der Landwirtschaft, 2010
- Landwirte in regionalen Entwicklungsprozessen: aktiv in eigener Sache und für die Region, 2009
- Ländliche Regionalentwicklung im Wandel: Erfahrungen, Erwartungen und Umsetzung, 2008