Trinkwasser und Landwirtschaft

Zwischen Ordnungsrecht und Freiwilligkeit

Trinkwasserschutz mit der Landwirtschaft

Online-Veranstaltung am 9. September 2020

In Kooperation mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW)

Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist sehr gut, dennoch müssen viele Trinkwasserversorger einen hohen Aufwand betreiben, um diese Qualität sicherzustellen. Viele Wasserversorger arbeiten seit langem mit den Landwirten in ihren Einzugsgebieten zusammen, um Nähr- und Schadstoffbelastungen der Gewässer zu vermeiden. Um das zu erreichen wird beispielsweise eine zusätzliche Gewässerschutzberatung angeboten, gewässerschonende Bewirtschaftungspraktiken - wie der Ökolandbau - finanziell unterstützt und durch reduzierte Düngung und Pflanzenschutzmittel entstandene Ernteverluste ausgeglichen.

Vier Blickwinkel aus der Praxis zeigten bei der Online-Veranstaltung, welche Möglichkeiten des landwirtschaftlichen Trinkwasserschutzes es gibt, welche Maßnahmen erfolgreich sind und welche Herausforderungen, Chancen und Ideen zur Weiterentwicklung bestehen.

Programm der Veranstaltung

Wasserversorgung

Der Wahnbachtalsperrenverband (WTV) versorgt rund 800 000 Einwohner. Etwa die Hälfte ihres Wasserschutzgebiets wird landwirtschaftlich, überwiegend als Grünland, genutzt. Seit den 90er Jahren arbeitet der WTV mit Landwirten zusammen und hat Nitratgehalte bis heute weit unter den Grenzwert reduziert. Aus Sicht des Verbands gibt es aber auch bei der Kooperationen Grenzen: die Teilnahme ist freiwillig und die Möglichkeiten zum wirtschaftlichen Ausgleich begrenzt – so lassen sich nicht alle Landwirte gewinnen. Auch strukturelle Bedingungen wie hohe Viehbesatzdichten, Biogasanlagen und hochintensive Kulturen erschweren den Gewässerschutz.

Schutz der Trinkwasserressourcen: Was ist mit der Landwirtschaft möglich?
Dr. Ralph Krämer, Wahnbachtalsperrenverband

Versuchswesen

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen führt in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) Wasserschutzversuche mit Sickerwasseranalysen durch. Ergebnisse zeigen deutlich, dass es zwei Möglichkeiten gibt, um Nitratgehalte zu senken:

  • Ein konsequenter Zwischenfruchtanbau reduziert Rest N-min-Gehalte im Boden. Deswegen sind weite Fruchtfolgen mit optimiertem Zwischenfruchtanbau anzustreben.
  • Im Silomais-Anbau lassen sich Rest-N-min-Gehalte im Boden durch reduzierte Stickstoffdüngung deutlich reduzieren.

Möglichkeiten und Grenzen, die Nitratwerte in Wasserschutzgebieten zu senken: Ergebnisse aus den niedersächsischen Wasserschutzversuchen
Andrea Knigge-Sievers, Düngebehörde der Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Weitere Informationen der Landwirtschaftskammer

Beratung

Ingenieurbüros wie IGLU begleiten Landwirte mit gewässerschutzorientierter Beratung bei Düngeplanung, Bodenbearbeitungssystemen, Fruchtfolgegestaltung, Hoftorbilanzen und der Vermittlung von Maßnahmen. Da das Büro in verschiedenen Gebieten tätig ist, zeigt die Erfahrung, dass sich die Rahmenbedingungen in den Bundesländern unterscheiden. Ein gesamtheitliches Problem bei der Umsetzung, ist die Bürokratie, die die Möglichkeit auf individuelle Anforderungen zu reagiere begrenzt und der hohe Dokumentations- und Verwaltungsaufwand.

Landwirte beraten
Dr. Hans-Bernhard von Buttlar, Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt (IGLU)

Landwirtschaft

Die Besonderheit des Arbeitskreises Landwirtschaft, Wasser und Boden (alwb) ist, dass neben der Beratung auch Dienstleistungen angeboten werden. Die Landwirte können so beispielsweise auf den modernen Maschinenpark des alwb zurückgreifen. Langjährige Erfahrung aus der Zusammenarbeit zeigen, dass insbesondere die bodennahe Ausbringtechnik für Wirtschaftsdünger Erfolge für den Trinkwasserschutz verzeichnen. Außerdem wird in der Praxis ein Fokus auf Erosionsschutz durch Direktsaat gelegt.

Praktische gewässerschonende Landwirtschaft
Rainer Sommerhäuser

Diskussionspunkte

In Zusammenarbeit mit

Jan Freese
0228 68 45 34 77
Jan.Freese@ble.de

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